Zum zehnten Tag in Folge wütet in der nordostgriechischen Region Evros ein Waldbrand, der u. a. das Naturschutzgebiet von Dadia erfasst hat; eine Zeit lang war auch die nordgriechische Hafenstadt Alexandroupoli von den Flammen bedroht. Die Feuerwehr bemüht sich darum, dass die Flammen nicht das „Herz“ des Waldes erreichen, der eines der wichtigsten Naturschutzgebiete des Balkans ist.
Am Sonntag (27.8.) wurde der Befehl gegeben, die Ortschaften Lefkimmi und Kassitera zu evakuieren. Am Montag werden Staatsminister Makis Voridis, Bürgerschutzminister Jannis Ikonomou, der Minister für Agrarentwicklung und Lebensmittel Lefteris Avgenakis sowie der stellvertretenden Innenminister Thodoris Livanios die Region besuchen, um sich persönlich ein Bild von der Lage zu machen. Auch der Geheimdienst EYP hat sich eingeschaltet. Seine Aufgabe ist es, die Ursachen für die Brände herauszufinden: In einem Abstand von 20 Kilometern seien innerhalb eines einzigen Tage fünfzehn neue Brandherde ausgebrochen, teilte die Feuerwehrzentrale mit. Es bestehe dringender Verdacht der Brandstiftung.
Gegenüber dem staatlichen Fernsehsender ERT sagte der stellvertretende Gouverneur von Evros Dimitris Petrowitsch, dass sich mehrere Waldbrände zu einer großen Front verbunden hätten. Er sprach von einer „sehr schwierigen Situation“ und einer „riesigen Katstrophe“: Die Front des Waldbrandes in Dadia könnte man nicht unter Kontrolle bringen; da sich der Wald über eine Fläche von 1.600.00 Hektar erstrecke, so Petrowitsch. Als nächstes müsse man sich im Winter auf Überschwemmungen vorbereiten, die normalerweise eine Folge derartiger Brände sind, so der stellvertretende Gouverneur.
Am Montag werden weitere Einsatzkräfte der Feuerwehr in der Gegend erwartet, um die Lage in Griff zu bekommen.
Unterstützung erhalten die griechischen Feuerwehrleute von Kollegen aus dem Ausland, darunter auch zwei Löschflugzeuge mit Besatzung aus Zypern. Hinzu kommen 16 Feuerwehrleute mit drei Löschfahrzeugen aus Tschechien, 53 Feuerwehrleute mit zehn Löschfahrzeugen aus Rumänien, 36 Feuerwehrleute mit fünf Löschfahrzeugen aus Bulgarien, 39 Feuerwehrleute mit acht Fahrzeugen aus der Slowakei, 46 Feuerwehrleute mit fünf Löschfahrzeugen aus Albanien und 28 Feuerwehrleute aus Serbien. (Griechenland Zeitung / eh)