Die Europäische Union sei noch „einen Sprung ins Morgen“ schuldig. Das stellte am Dienstag (9.5.) Staatspräsidentin Katerina Sakellaropoulou anlässlich des Europatages fest. Sie konstatierte, dass die EU seit 73 Jahren die „hellste historische Unternehmung der Gründung einer Konföderation aus unabhängigen Nationalstaaten“ sei, die die „längste Zeit des Friedens“ durchlaufen.
Am 9. Mai wird jedes Jahr der Frieden und in Einheit in Europa gefeiert. Es ist der Jahrestag der Schuman-Erklärung „in der Robert Schuman seine Idee für eine neue Form der politischen Zusammenarbeit in Europa vorstellte, die einen Krieg zwischen den Nationen Europas undenkbar machen sollte“.
Ebenfalls am Dienstag (9.5.) hatte auch die konservative Regierungspartei Nea Dimokratia (ND) eine Veranstaltung im Athener Zappeion Palais angesichts der bevorstehenden Parlamentswahlen am 21. Mai organisiert. Ziel war es, Einheit und Geschlossenheit auch innerhalb der eigenen Reihen zu demonstrieren. Ans Rednerpult traten u. a. der amtierende Premierminister Kyriakos Mitsotakis sowie seine Vorgänger Antonis Samaras (2012-2015) und Kostas Karamanlis (2004-2009) gestiegen – alles sind bzw. waren gleichzeitig auch Vorsitzende der ND.
Mitsotakis erörterte in seiner Rede den Kurs des Landes innerhalb der EU. Der Beitritt Griechenlands zur Europäischen Gemeinschaft vor 42 Jahren sei die wichtigste Entscheidung in der jüngeren Geschichte Griechenlands gewesen, so Mitsotakis. Er setzte sich zudem dafür ein, den Kontinent „für unsere Jugend“ attraktiver zu gestalten.
Samaras stellte seinerseits fest, dass Hellas eine wichtige Rolle für die Energieversorgung Europas spiele. Dabei sprach er sich auch für die Unveränderbarkeit der Hoheitsrechte sowie der Ausschließlichen Wirtschaftszone Griechenlands in der Ägäis aus; diese werde man „nicht mit der Türkei teilen“, so Samaras.
Karamanlis bekräftigte, dass der Beitritt Griechenlands zur Europäischen Gemeinschaft eine grundlegende strategische Entscheidung gewesen sei. Damit befinde sich Hellas in einer Region des Friedens, der Sicherheit und der Solidarität „gegenüber der permanenten Bedrohung aus dem Osten“ – gemeint war damit die Türkei. Zugleich befinde sich Griechenland in einer Gemeinschaft des wirtschaftlichen Wachstums und Wohlstands. Nicht zuletzt sei das Land auch unter einer Gruppe demokratischer Staaten, was die Beibehaltung der Demokratie sicherstelle. Weiterhin sprach sich der ehemalige Regierungschef für politische Stabilität aus.
(Griechenland Zeitung / eh)