Die Lösung der Zypernfrage hat nach wie vor höchste außenpolitische Priorität sowohl für Nikosia als auch für Athen. In dieser Grundsatzfrage waren sich Staatspräsidentin Katerina Sakellaropoulou und der neugewählte Zypernpräsident Nikos Christodoulidis während eines Treffens in der griechischen Hauptstadt am Montag (13.3.) einig.
Griechenland und Zypern sind eng miteinander verbündete Staaten. Es ist Tradition, dass ein neu gewähltes Regierungs- bzw. Staatsoberhaupt im jeweils anderen Land seinen ersten offiziellen Auslandsbesuch absolviert. Sakellaropoulou erinnerte in ihren Ausführungen daran, dass der nördliche Teil des Inselstaates noch immer von türkischen Truppen besetzt gehalten wird. Gemeinsames Ziel sei es, eine Lösung auf Basis des internationalen Rechtes für ein vereintes Zypern zu finden. In diesem Sinne hob sie hervor, dass ihr Gesprächspartner bereits große Erfahrung als Außenminister (2018-2022) sammeln konnte, was ihm bei den Verhandlungen für eine mögliche Lösung der Zypernfrage zugutekomme.
Erörtert wurde auch ein Zugunglück, das Ende Februar in der Nähe von Tempi 57 Menschen das Leben gekostet hat, darunter sind auch zwei zyprische Studenten. Während eines Treffens mit Premierminister Kyriakos Mitsotakis stellte Christodoulidis fest, dass man im Rahmen der Europäischen Union stärker auf eine Lösung der Zypernfrage drängen wolle. Außerdem werde man sich dafür einsetzen, dass die Staaten mit EU-Außengrenzen angesichts der Migrationsfragen stärker unterstützt werden. Positiv bewerteten die beiden Gesprächspartner die verbesserten Beziehungen zwischen Griechenland und der Türkei.
Am Dienstag wird sich Christodoulidis außerdem mit Außenminister Nikos Dendias sowie mit den Vorsitzenden der im Parlament vertretenen Parteien treffen. Der offizielle Athen-Besuch endet mit einer Unterredung, die der Gast aus Nikosia mit dem Erzbischof von Athen und ganz Griechenland Hieronymos führen wird. (Griechenland Zeitung / eh)