Am Generalstreik am heutigen Mittwoch (8.3.), als Protest gegen die Verantwortlichen des Zugunglücks am 28. Februar, nahmen zigtausende Menschen teil. Die Märsche verliefen durchwegs friedlich, nur in der Nähe des zentralen Syntagma-Platzes vor dem Athener Parlament kam es zu einigen Scharmützeln zwischen Autonomen und der Polizei.
Gegen die Werfer von Molotowcocktails setzten die Ordnungshüter Tränengas ein. Wie Bilder privater Medien zeigen, brannte u. a. auch ein Fahrzeug aus.
Auf den Transparenten richteten sich die Kundgebungsteilnehmer in erster Linie gegen die konservative Regierung der Nea Dimokratia unter Premier Kyriakos Mitsotakis, in die Schusslinie gerieten aber auch einige Vertreter der Medien. Auf den Transparenten hieß es u. a. „Kein Vergessen für dieses Verbrechen“, „Privatisierungen kosten Menschenleben“ oder „Wir sind die Stimme der toten Jugendlichen“. Unter den Opfern des Zugunglücks im Tempe-Tal befanden sich zahlreiche junge Studierende, die sich von den Karnevalsfeiern auf dem Nachhauseweg befanden.
Im Vorfeld der Demos wurden heute bei Kontrollen an die 15 Personen vorübergehend festgenommen. Zu der Anzahl der Kundgebungsteilnehmer gibt es verschiedene Angaben. Die Griechische Polizei geht von etwa 40.000 Teilnehmenden im Athener Zentrum aus, einige Webseiten sprechen von 30.000 oder gar mehr als 100.000. Zu ähnlichen Protestkundgebungen wie in der Hauptstadt kam es unter großer Beteiligung der Bevölkerung u. a. auch in Thessaloniki, Larissa, Patras oder Heraklion. (Griechenland Zeitung / rs)