Am Mittwoch (8.3.) kommt es zu einem Generalstreik in Griechenland. Dazu aufgerufen hat die Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (ADEDY). Vor allem soll auf die Unfallursache des tödlichen Eisenbahnunglücks vom vergangenen Dienstag hingewiesen werden. Die Gewerkschafter fordern insgesamt mehr Sicherheit beim Verkehr der öffentlichen Transportmittel.
Die Hauptdemo findet um 12.30 Uhr auf dem Athener Klafthmonos-Platz statt; daran werden sich auch Schüler- und Studentenverbände beteiligen.
Streik der Verkehrsbetriebe
Bereits seit dem Wochenende streiken aus diesem Grund die Eisenbahner: In Griechenland verkehren weder Züge noch die Vorortbahn Proastiakos, die u. a. den Internationalen Flughafen Athens „Eleftherios Venizelos“ mit der griechischen Hauptstadt verbindet. Die Gewerkschafter erklären, dass die Schuldigen gefunden werden müssten, „egal wie hochrangig sie sind“.
Am Mittwoch bleiben auch die blauen Stadtbusse und Oberleitungsbusse in den Depots. Die Athener U-Bahn wird für einige Stunden ebenfalls bestreikt, die Züge verkehren nur von 11 bis 17 Uhr.
Dem Streik angeschlossen haben sich auch die Seeleute. Diese fordern u. a. sichere Verkehrsmittel sowohl auf dem Land als auch auf dem Meer. Unter dem Strich setzen sich die Gewerkschafter für die Aufklärung aller Facetten des Eisenbahnunglücks bei Tempi ein.
„Gewinnorientierte Politik“
Auch die Krankenhausärzte gehen am Mittwoch auf die Barrikaden. Sie werfen der EU vor, aus öffentlichen Verkehrsmitteln Gewinn ziehen zu wollen; dies habe letztlich zum tragischen Unglück bei Tempi geführt. Die Gewerkschafter zählen auf, dass sich im Jahr 2021 innerhalb der EU 1.389 Zugunfälle ereignet hätten. Diese hätten insgesamt 683 Todesopfer und 513 Verletzte gefordert. Bei 97 diese Unfälle habe es sich um Zusammenstöße von Zügen gehandelt. „Eine gewinnorientierte Politik tötet Menschen auf der gesamten Welt“, resümieren die Ärzte. Außerdem erinnern sie daran, dass die Regierung am vergangenen Samstag eine Gesetzesnovelle ins Parlament eingebracht hat, auf deren Basis die einzige Abteilung für Kinderonkologie im Land privatisiert werden soll. Dies sei nicht hinnehmbar, stellen Gewerkschaftsvertreter fest. (Griechenland Zeitung / eh)