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Griechische Kunststudierende auf der Protestbühne Tagesthema

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Hunderte Kulturschaffende kamen am vergangen Mittwoch vor dem Nationaltheater in Athen zusammen, um gegen einen Ministerialerlass zu protestieren. (Fotos: Elias Jones) Hunderte Kulturschaffende kamen am vergangen Mittwoch vor dem Nationaltheater in Athen zusammen, um gegen einen Ministerialerlass zu protestieren. (Fotos: Elias Jones)

Junge Menschen, meist Schauspielerinnen und Schauspieler, gehen auf die Barrikaden. Landesweit sollen es an die 5.000 sein. Sie wehren sich – gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen anderer künstlerischer Studien – gegen einen Präsidialerlass, der ihrer Ansicht nach ihre Zukunftsperspektiven zerstört. In der Vorwoche besetzten die „Aufrührer“ das Nationaltheater im Zentrum Athens. Die Griechenland Zeitung mischte sich unter die Protestierenden.

Von Elias Jones

Aus den Lautsprechern an den Fenstern des besetzten Nationaltheaters in der Agiou-Konstantinou-Straße dröhnen die Forderungen der Kundgebungsteilnehmer. Man kann sie sogar noch in den Redaktionsräumen der Griechenland Zeitung (GZ) hören, die nur wenige Meter vom Ort des Geschehens entfernt liegen. An der Theaterfassade hängen großflächige Transparente. Für die Passanten bietet sich ein ungewohnt buntes Bild: pulkartige Versammlungen, rhythmisches Klatschen, Improtheater, mitreißende Slogans sowie Gesangs- und Tanzeinlagen. Und immer wieder: emotionale Reden. Am Freitagabend (10.2.) kamen vor dem Theater mehrere Hundert Unterstützer zu einem Solidaritätskonzert zusammen: lockere Stimmung, Tanz, gemeinsam Kante zeigen – das war das Motto. Menschen aus allen Altersgruppen versammelten sich, auch um den „Guest Stars“ zu lauschen – darunter u. a. Tania Tsanaklidou und Panos Vlachos.

304A1372 2484 417E B125 B6DC8DD23DEEDie Studis formten wiederholt eine Menschenkette rund um das Theater.

Nein zur „Abwertung“

Hauptanliegen der jungen Leute ist die sofortige Rücknahme eines Präsidialdekrets vom Dezember, das nicht nur ihre Arbeitsrechte einschränken und ihre Arbeitsbedingungen verschlechtern, sondern generell eine „Abwertung“ ihrer Ausbildung nach sich ziehen würde. Der Abschluss an Schauspielschulen und an Kunstschulen allgemein, so der Tenor, würde mehr oder weniger dem Abitur gleichgestellt – mit Folgen auch für die Entlohnung. Zudem fordern die Demonstranten die Gründung einer öffentlichen Hochschule für darstellende Künste. Die empathische Irini Christopoulou tritt bei den Aktionen vor dem Nationaltheater engagiert vor die Protestierenden und erzählt ihre persönliche Lebensgeschichte. Die aus Kreta stammende Theaterstudentin trägt sogar ein Gedicht ihrer Mutter vor: „Wenn die Künstler auf die Straße gehen und demonstrieren, weil ihnen die Luft zum Atmen genommen wurde, seid leise, es ist etwas Schlimmes passiert. Wenn die Lichter ausgehen im Theater und der Vorhang fällt, seid leise, es ist etwas Schlimmes passiert …“.

FF86EB9B ED21 4520 BAAE DCC2168749E0Schauspielstudent und Besetzer Nikiforos Papadoudis (r.) mit einem Freund: Die Beiden schilderten der GZ ihre Sichtweise der Problematik.

Fronten bei den Theatern

„Es fühlt sich an, als hätte man uns Kulturschaffenden den Krieg erklärt“, beklagt sich Irini in einem Gespräch mit der GZ. „Wir absolvieren ein dreijähriges, anstrengendes Studium, zahlen knapp 10.000 Euro an Gebühren, um dann zu erfahren, dass unser Abschluss am Ende nichts wert sein soll?“, fragt sie. Doch der Protest hat nicht nur kurzfristige Ziele: „Wir wollen die gesamte Mentalität in der Gesellschaft bezüglich Kunst und Kunststudierenden verändern“, betont etwa der Student Nikiforos Papadoudis, der sich in die Menschenkette vor dem Nationaltheater eingereiht hat...

Mehr zur Reportage lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der Griechenland Zeitung Nr. 861, S. 6.

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