Künftig werden mehr Kontrollen in Unternehmen durchgeführt, um Arbeitsunfälle zu vermeiden. Das kündigte in dieser Woche der Staatssekretär im Arbeitsministerium Panagiotis Tsakloglou an. Außerdem sollen weitere Maßnahmen ergriffen werden, um den Rechtsrahmen für dieses Thema zu stärken.
Dem vorangegangen ist eine aktuelle Anfrage von zwei Parlamentariern des oppositionellen Bündnisses der Radikalen Linken (SYRIZA) und der kommunistischen KKE. Panagiotis Skourletis (SYRIZA) und Christos Katsonis (KKE) stellten damit fest, dass Arbeitsunfälle in den vergangenen Jahren extrem zugenommen hätten. Allein in diesem Jahr seien mehr als 50 Todesunfälle im Arbeitsumfeld registriert worden. Skourletis resümierte, dass diese leider bereits „Teil unseres Alltags“ geworden seien. Vor allem kritisierte er, dass in der Praxis zu wenige Arbeitsunfälle als solche registriert würden. So etwa würden in Dänemark jährlich 40.000 Unfälle offiziell gemeldet, die während der Arbeit passieren; in Griechenland seien es nur 6.000, so der SYRIZA-Parlamentarier. Schuld daran seien etwa die vielen zu leistenden Arbeitsstunden. Diese Ansicht stützte Skourletis auf die Erkenntnis, dass sich die meisten Unfälle während der letzten Arbeitsstunden ereignen würden, wenn viele Arbeitnehmer bereits sichtlich ermüdet seien.
Der kommunistische Abgeordnete Katsonis stellte seinerseits fest, dass seit dem Jahr 1995 mehr als 2.200 Menschen in Griechenland während ihrer Arbeitszeit ihr Leben verloren hätten. Die fehlende Anzahl von Inspektoren sei eine Art Aufforderung zu „perfekten Arbeitgeber-Verbrechen“.
Am 9. November wird landesweit ein Generalstreik durchgeführt, dabei wollen die Gewerkschafter auch auf das Problem der zunehmenden Arbeitsunfälle aufmerksam machen. (Griechenland Zeitung / eh)