„Europäischer Schulterschluss“. Mit diesen Worten beschrieb das österreichische Innenministerium ein Treffen zwischen dem griechischen Migrationsminister Notis Mitarakis und dem österreichischen Innenminister Gerhard Karner, das am Dienstag (18.10.) in der Wiener Herrengasse durchgeführt wurde.
Hauptgesprächsthema waren gemeinsame Herausforderungen im Migrationsbereich und vor allem der Schutz der EU-Außengrenze und die Bekämpfung der internationalen Schlepperkriminalität. Dazu stellte Karner fest: „Wir haben ein gemeinsames Ziel: Wir müssen Europa vor der Schleppermafia schützen – Griechenland ist dabei ein wichtiger Partner, vor allem im Bereich des EU-Außengrenzschutzes.“ Mitarakis fügte hinzu: „Ja zum Asyl für diejenigen, die es wirklich nötig haben, und Nein zum illegalen Schlepperwesen“.
Einig sind sich die beiden Gesprächspartner darin gewesen, dass „Griechenland aufgrund seiner geografischen Lage eine besondere Bedeutung im europäischen Außengrenzschutz zukommt“.
Mitarakis brachte auch den Untergang von zwei Flüchtlingsbooten vor knapp zwei Wochen vor den Inseln Lesbos und Kithyra zur Sprache, wobei zahlreiche Menschen ertrunken sind. Außerdem informierte der Gast aus Athen seinen Gesprächspartner über 92 Asylsuchende, die splitternackt in der nordgriechischen Grenzregion Evros aufgefunden wurden; nachdem sie von türkischen Behörden dorthin gebracht worden seien.
Dabei sprach sich Mitarakis für Lösungen aus, die die Solidarität zwischen den Ländern ausdrücken, um die Flüchtlinge gerecht zu verteilen. In diesem Rahmen wollen Österreich, Griechenland, Litauen und Polen weitere Initiativen zum Schutz der EU-Außengrenzen ergreifen. Karner erklärte diesbezüglich, dass man die grenzüberschreitende Schlepperkriminalität auch grenzüberschreitend bekämpfen müsse. Sie sprachen sich für eine europäische Konferenz aus, die im kommenden Jahr zu diesem Thema in Griechenland stattfinden soll. (Griechenland Zeitung / eh)