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„Großer Verlust“ für Griechenland – ehemaliger Verleger Psycharis verstorben

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Unser Archivfoto (© Eurokinissi) zeigt Stavros Psycharis. Unser Archivfoto (© Eurokinissi) zeigt Stavros Psycharis.

Für viele gehört er zu den bekanntesten politischen Journalisten Griechenlands. In der Nacht von Montag auf Dienstag (1./2.8.) ist Stavros Psycharis im Alter von 77 Jahren in seinem Haus im Küstenort Porto Rafti im Osten Athens verstorben.

Zwischen 2009 und 2017 hat er sich als Präsident des Medienunternehmens Lambrakis (DOL) einen Namen gemacht, dem u. a. die Zeitung „To Vima“ und „Ta Nea“ gehörten. Zwischen 1996 und 2001 ist er außerdem Gouverneur der Mönchsrepublik Athos auf der nordgriechischen Halbinsel Chalkidiki gewesen.
Für seine dortige Arbeit wurde er 2010 vom Ökumenischen Patriarchat geehrt.
Psycharis ist 1945 zur Welt gekommen. Seine erste journalistische Stelle hatte er bereits mit 18 Jahren bei einer politisch links gerichteten Zeitung. Während der Diktatur (1967-1974) hat er als politischer Korrespondent für die Zeitung „Ethnos“ gearbeitet, die dem politischen Zentrum zuzuordnen ist. 1972 hatte er anschließend zum ersten Mal für DOL gearbeitet und wurde 1983 Direktor von „To Vima“. Im April 2017 hat er sich nach 54 Jahren journalistischer Arbeit mit einem Artikel von seinen Lesern verabschiedet. Psycharis ist zwei Mal verheiratet gewesen und hatte vier Kinder.
Kritik an ihm als Verleger blieb während seiner Laufbahn nicht aus. So etwa hatte im Sommer 2016 ein Parlamentsausschuss die Untersuchungen von dubiosen Darlehen an Medienunternehmen aufgenommen; darunter befand sich auch DOL. Im Oktober 2021 war Psycharis schließlich zu einer Haftstrafe von 30 Monaten verurteilt worden. Ausschlaggebend waren nicht bezahlte Löhne an Angestellte des Radiosenders „Vima FM“, der zum Unternehmen gehörte.
Die Journalistengewerkschaft ESIEA drückte in einer Mitteilung gegenüber der Familie von Psycharis ihr tiefes Beileid aus. Sie beschrieb den Verleger als einen „dynamischen Menschen mit einer starken Persönlichkeit und sehr großem Wissen“. Regierungssprecher Jannis Ikonomou stellte fest, dass „Psycharis über Jahrzehnte in der griechischen Presse gearbeitet hat“ und dass er auch für die griechisch-orthodoxe Kirche viel geleistet habe. Oppositionschef Alexis Tsipras vom Bündnis der Radikalen Linken erinnerte daran, dass es sich trotz zahlreicher Unstimmigkeiten mit Psycharis um einen großen Verlust für Griechenland handle.
Seine Beerdigung findet am Donnerstag um 11 Uhr auf dem ersten Athener Friedhof statt. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)


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