Eine Verhandlung in zweiter Instanz gegen die faschistische Partei Chryssi Avgi wurde auf den 28. September vertagt. Ein noch späterer Termin wurde von der Staatsanwaltschaft abgelehnt. In einem entsprechenden Antrag hatten die Anwälte des Parteichefs Nikos Michaloliakos erklärt, dass ihr Mandant seit dem 6. Juni in einem Krankenhaus mit einer schweren Covid-19-Erkrankung behandelt worden sei.
Durch die Krankheit seien bei ihm u. a. „Gedächtnislücken“ verursacht worden. Die Staatsanwaltschaft erklärt ihrerseits, dass die Verhandlung nicht weiter aufgeschoben werden könne, da es sich bei der Chryssi Avgi um eine ehemalige Parlamentspartei handle. Außerdem habe sich Michaloliakos in erster Instanz bei den meisten Verhandlungen von seinen Rechtsanwälten vertreten lassen. Mit dem Urteil des erstinstanzlichen Prozesses war die Chryssi Avgi als kriminelle Organisation eingestuft worden. Zwischen 2012 und 2019 war diese Partei im griechischen Parlament vertreten. Bei den Europawahlen im Oktober 2019 erhielt sie einen Sitz im Europaparlament; der damals gewählt Abgeordnete Jannis Lagos ist anschließend aus der CA ausgetreten. Er sitzt mit der gesamten politischen Führung der CA im Gefängnis. (Griechenland Zeitung / eh)