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Claudia Roth besucht Kriegsdenkmäler in Athen Tagesthema

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Foto (© Griechenland Zeitung / Tabea Lechner): Staatsministerin Claudia Roth mit Bürgermeister Christos Voskopoulos am Schießstand in Kaisariani Foto (© Griechenland Zeitung / Tabea Lechner): Staatsministerin Claudia Roth mit Bürgermeister Christos Voskopoulos am Schießstand in Kaisariani

Die deutsche Staatsministerin für Kultur und Medien, Claudia Roth, hat am gestrigen Sonntag  (10.7.) den Schießstand in Kaisariani bei Athen besucht. In diesem Vorort nordöstlich der griechischen Hauptstadt wurden zwischen 1942 und 1944 etwa 700 Menschen von Soldaten der deutschen Wehrmacht erschossen.

Allein am 1. Mai 1944 wurden 200 Kommunisten ermordet. Die deutsche Politikerin wurde am dortigen Denkmal vom Bürgermeister der Gemeinde Kaisariani, Christos Voskopoulos, empfangen und über das Gelände geführt. Anlässlich einer gemeinsamen Blumenniederlegung sagte Roth gegenüber der Deutschen Welle: „Wir haben einen weißen, blinden Fleck, wenn es darum geht, die Verbrechen im Nationalsozialismus, die Verbrechen der Wehrmacht hier an diesem Ort in unsere Erinnerungskultur aufgenommen zu haben. Und wir haben noch sehr, sehr viel zu tun, denn dieses Erinnern ist ein Erinnern in die Zukunft. Ein Erinnern, wo wir gemeinsam für die Demokratie kämpfen, die nicht immun ist.“ Außerdem fühle sie sich „beschämt“, so Roth, dass in deutschen Geschichtsbüchern nichts von diesen Verbrechen geschrieben stehe. Eine „gemeinsame Erinnerung an das, was in Griechenland passiert ist, das ist die Voraussetzung für eine Beziehung, die auf Vertrauen und auf Freundschaft basiert”, so die Besucherin aus Berlin weiter.

Anschließend begab sie sich noch zum Holocaust-Denkmal im Athener Stadtteil Keramikos, wo sie den Vorsitzenden der hauptstädtischen jüdischen Gemeinde, Benjamin Batis, traf. Auch hier legte sie – gemeinsam mit diesem – Blumen nieder. „Das ist ein Gedenkort und ein Mahnmal gegen Antisemitismus und ein Mahnmal für das Erinnern. Das Erinnern, dass so etwas nie wieder passieren darf”, kommentierte sie. Insgesamt wurden im Zuge des Holocausts etwa 60.000 griechische Jüdinnen und Juden ermordet.
Der Besuch der deutschen Politikerin fand im Rahmen eines Symposiums statt, das Ende der vorigen Woche in Lagonissi, südlich von Athen durchgeführt wurde, und an dem die Staatsministerin teilnahm. (Griechenland Zeitung / Tabea Lechner)

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