Dem Brandschutz wird in diesem Jahr eine deutlich größere Rolle zugeschrieben als bisher. Einzelheiten gab die Feuerwehr in dieser Woche bekannt.
So etwa sollen über die NATO-Agentur NSPA, die sich auch mit logistischen Dienstleistungen beschäftigt, in diesem Jahr 46 Flugzeuge und Hubschrauber zur Brandbekämpfung angemietet werden; deren Zahl lag im Vorjahr bei 31. Die dafür vorgesehenen Kosten belaufen sich auf 80 Millionen Euro. Auf russisches Fluggerät wird in diesem Jahr komplett verzichtet, vielmehr greift man auf Angebote anderer Staaten zurück.
Außerdem werden über das europäische Zivilschutzprogramm RescEU im Juli und August 250 Feuerwehrleute aus anderen EU-Staaten mit entsprechender Technik in Griechenland Dienst tun. Standorte sind Athen, Tripolis und Larissa. Hinzu kommen sogenannte „Waldkommandos“. Es handelt sich um 590 griechische Einsatzkräfte, die auf der Basis von Zeitverträgen eingestellt und entsprechend ausgebildet wurden. Ein Teil von ihnen wird mit Motocross-Maschinen in den Wäldern unterwegs sein. Auch das Militär wird sich aktiv an Patrouillen beteiligen. Nicht zuletzt sollen dadurch Feuerwehrkräfte entlastet werden, damit sich diese effektiver der eigentlichen Brandbekämpfung widmen können. Ebenfalls integriert in die Planspiele werden rund 4.000 freiwillige Feuerwehrkräfte.
Last, but not least wird der Aufenthalt von Privatpersonen in Wäldern in diesem Jahr strenger reglementiert werden. Bereits ab Waldbrandstufe drei soll ein generelles Zutrittsverbot ausgesprochen werden. Sollte es trotz aller Vorsicht in diesem Jahr zu größeren Bränden kommen, will man in einigen Fällen die Methode von „Gegenfeuern“ anwenden, wodurch u. a. an neuralgischen Stellen Brandschneisen geschaffen werden sollen.
Der Staatssekretär im Umweltministerium, Jorgos Amyras, gab bekannt, dass rund 11.000 Kilometer Waldwege gewartet und zum Teil neu angelegt würden. Hinzu kommen mehr als 1.600 Kilometer Waldbrandschneisen, wodurch 1,8 Mio. Hektar Wald geschützt werden sollen. Er kündigte außerdem an, dass „nach 24 steinernen Jahren“ auch die Forstbehörden wieder enger mit der Feuerwehr kooperieren würden, um Brände zu verhindern bzw. zu bekämpfen. Die Verantwortlichen beider Behörden stünden bereits in Kontakt, um ihre Kräfte zu koordinieren. In Griechenland, so fasste der konservative Politiker zusammen, habe sich die Gefahr von Waldbränden durch die „Klimakrise“ deutlich erhöht. Man sei dazu aufgerufen, „Mega-Brände“ zu verhindern.
(Griechenland Zeitung / jh)