Die sozialistische Partei Bewegung der Veränderung (KinAl) will zu ihren alten Wurzeln zurückkehren. Am Sonntag (8.5.) haben mehr als 170.000 KinAl-Mitglieder landesweit dafür gestimmt, dass sich die Partei in PASOK-KinAl umbenennt. Es handelt sich um eine Art Heimkehr: Die 1974 gegründete PASOK ist treibender Motor der KinAl.
Seit 1981 regierte sie das Land über viele Jahre, wobei sie sich häufig mit der konservativen Nea Dimokratia (ND) abwechselte. Mit dem Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise, auch damals wurde Griechenland von der PASOK regiert, erlebten die Sozialisten eine beispiellose Talfahrt in der Wählergunst. Während sie bei den Wahlen im Oktober 2009 noch triumphale 43,94 Prozent einfahren konnten, stürzte sie im Januar 2015 auf mager 4,68 Prozent ab. Vor diesem Hintergrund wurde 2018 die KinAl mit anderen Parteien des sozialistischen Spektrums gegründet; wobei die PASOK im Prinzip einfach auf ihren Namen verzichtete.
Da die Talfahrt nun überwunden scheint – im Sommer 2019 kam man immerhin auf 8,10 Prozent der Stimmen und in aktuellen Umfragen steht man noch deutlich besser da – will man nun nach höheren Zielen greifen und möglichst an die alten Glanzzeiten anknüpfen. Aus diesem Grund konnten die Parteigenossen am Wochenende auch über das Symbol entscheiden. Zur Auswahl standen die „KinAl-Rose“ und die legendäre „PASOK-Sonne“, wobei sich letztere als klarer Gewinner durchsetzte.
Der Parteivorsitzende Nikos Androulakis frohlockte: „Die Sonne, die mit dem Kampf unseres Volkes für Demokratie identifiziert wird, ist zurückgekehrt.“ Er erinnerte daran, dass die PASOK-KinAl ihre politische Orientierung im sozialistischen, politisch linken und ökologischen Bereich habe.
Zudem haben die Parteimitglieder 4.602 Delegierte gewählt, die sich am Kongress der Partei zwischen dem 20. und dem 22. Mai beteiligen werden. Androulakis fordert angesichts der Ereignisse kämpferisch einen vorverlegten Urnengang. Eine eventuelle Koalitionsregierung mit der größten Oppositionspartei des Landes, Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA), hat er ausgeschlossen. (Griechenland Zeitung / eh)