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Präsident der Ukraine appelliert eindringlich an das griechische Parlament Tagesthema

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Präsident der Ukraine appelliert eindringlich an das griechische Parlament Unser Foto (© Eurokinissi) entstand während der Video-Ansprache des ukrainischen Präsidenten Selenskyj vor dem Parlament in Athen, wo eine Solidaritätskundgebung stattfand.

Der Präsident der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, hielt am Donnerstagmittag vor dem griechischen Parlament eine Rede, wobei er per Videostream zugeschaltet war. Er überraschte die Griechen mit dem aus den vor 201 Jahren begonnenen Befreiungskämpfen gegen die Fremdherrschaft der Osmanen bekannten Spruch „Freiheit oder Tod!“.

Selenskyj hob hervor, dass man genau diese Worte auch heute in der Ukraine benutze. Der Gast aus Kiew stellte noch weitere historische Bezüge zwischen beiden Ländern her, u. a. was die völlig zerstörte Stadt Mariupol betrifft, wo traditionell vor allem viele Griechen ansässig sind, die dort auch bis in die jüngste Vergangenheit eine bedeutende Minderheit stellten. Selenskyj erinnert auch direkt an die „Filiki Etairia“, die in der ebenfalls ukrainischen Stadt Odessa gegründet worden war und die für den Ausbruch des griechischen Unabhängigkeitskampfes im Jahr 1821 eine bedeutende Rolle gespielt hatte.
Eingeladen worden war Selenskyj von Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis. Viele der anwesenden Parlamentarier begrüßten ihn stehend und mit großem Applaus – lediglich die Fraktion von SYRIZA blieb in den Rängen sitzen, um damit eine gewisse Distanz deutlich zu machen.
Im Anschluss beschrieb der zugeschaltete Gast die dramatische Lage in seinem Land mit eindrücklichen Worten. Er beschrieb die täglichen Bombenangriffe durch Russland. Gleichzeitig warnte er davor, dass die griechische Minderheit sowohl in Odessa als auch in Mariupol (gr.: Marioupoli) für immer vernichtet werden könnte. In Mariupol würden noch immer 100.000 Menschen leben, „aber es gibt kein Gebäude, das nicht Schäden erlitten hat“. Er fügte hinzu: „Die Russen zerstören alles, Krankenhäuser, Geburtskliniken, selbst das Theater der Stadt.“ Dies alles sei das Werk russischer Piloten „die sicher genau sehen konnten, was sie taten“. Selenskyj regte u. A. die Gründung einer neuen „Filiki Etairia“ an, „damit wir die Ukraine und die griechische Bevölkerung retten“. Mariupol, so appellierte er an die Anwesenden, „benötigt ihre sofortige Unterstützung“.
Zu Wort kamen während der Videoübertragung auch ukrainische Armeeangehörige mit griechischen Wurzeln. Zum Schluss seiner Ausführungen bedankte sich der Präsident aus Kiew für die geleistete humanitäre Hilfe.
Nicht vertreten im Parlament waren bei der Videoübertragung die Fraktionen der kommunistischen KKE und der rechtspopulistischen Griechischen Lösung. Die linksliberale MeRA25 wurde lediglich von einem Abgeordneten repräsentiert. (Griechenland Zeitung / jh)

 

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