Der griechische Konsul in der ostukrainischen Stadt Mariupol Manolis Androulakis ist nach mehrtägiger Flucht am Sonntag (20.3.) auf dem Athener Flughafen „Eleftherios Venizelos“ eingetroffen. Er war der letzte europäische Diplomat, der in der umkämpften Stadt geblieben war.
Flüchten konnte er schließlich gemeinsam mit einer Gruppe der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Gegenüber der Presse erklärte der Diplomat, dass die Gruppe versucht habe „so viele Menschen wie möglich zu evakuieren“. Dabei bedankte er sich bei unbekannten Familien, die ihnen während der Flucht Unterschlupf gewährt hatten. Viele in der Ukraine lebende Griechen seien jedoch noch vor Ort. Unter den ukrainischen Zivilisten seien mehrere Tausend Tote zu beklagen, so Androulakis. In Mariupol seien innerhalb von einem Tag jegliche Infrastrukturen für Wasser, Strom und Telekommunikation zerstört worden. Dabei sprach er von einer „Tragödie sowohl für die ukrainische als auch für die russische Bevölkerung“. Seine Flucht erfolgte über Saporischschja und am Freitag hatte er die Grenze zu Moldau erreicht; von dort aus gelangte er nach Bukarest, von wo aus er schließlich in die Heimat fliegen konnte.
Willkommen geheißen wurde Androulakis in Athen von seiner Ehefrau und seinem sieben Monate alten Sohn, die bereits zuvor die Ukraine verlassen hatten. Anwesend waren bei seiner Ankunft auch sein Vater sowie der Staatssekretär im Außenministerium Andreas Katsaniotis, der für die Griechen im Ausland verantwortlich ist. In den kommenden Tagen wird sich der Diplomat mit Premierminister Kyriakos Mitsotakis treffen, um über die Ereignisse in der Ukraine zu berichten. (Griechenland Zeitung / eh)