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Konstruktives Gespräch am Bosporus Tagesthema

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Unsere Fotos (© Eurokinissi) entstanden am Sonntag (13.3.) in Istanbul. Unsere Fotos (© Eurokinissi) entstanden am Sonntag (13.3.) in Istanbul.

So paradox es klingen mag: Vom Krieg in der Ukraine könnte das angeschlagene bilaterale Verhältnis zwischen Griechenland und der Türkei profitieren. Am Sonntag trafen sich Premierminister Mitsotakis und der türkische Präsident Erdogan in Istanbul. Beobachtern zufolge war das Klima durchaus positiv.

Eine optimistische Einschätzung vertrat Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis nach einer Unterredung mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan am Sonntag (13.3.) in Istanbul. Er sei der Ansicht, „dass wir die Fundamente für die Verbesserung unserer bilateralen Beziehungen gelegt haben“.

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Die etwa zwei Stunden dauernde Unterredung bei einem Essen mit Blick auf den Bosporus erfolgte in einem durchaus legeren Rahmen; Krawatten trug weder Mitsotakis noch Erdogan. Thematisiert wurde vor allem der Krieg in der Ukraine, anwesend waren lediglich zwei Dolmetscher. Die beiden Regierungs- bzw. Staatschefs waren sich darin einig, dass sie für den Frieden und die Stabilität in der Region des südöstlichen Mittelmeers eine gehörige Portion Verantwortung tragen. Während des Gesprächs wurden aber auch schwierige bilaterale Themen angesprochen, die etwa die Meeresregion zwischen den beiden Ländern betreffen. Als Mitglieder der NATO wollen sich beide Seiten in absehbarer Zukunft auf eine positive Agenda in diesem Bereich einigen. Dies bedeute etwa wirtschaftliche Kooperationen. Ein weiterer wichtiger Punkt war die humanitäre Hilfe für Flüchtlinge aus der Ukraine. Besprochen wurde außerdem die Energiekrise.
Sollte dieses positive Klima auch in den kommenden Monaten erhalten bleiben, so soll im Herbst der fünfte Kooperationsrat zwischen Griechenland und der Türkei in der nordgriechischen Metropole Thessaloniki durchgeführt werden. Außerdem sollen im April in Ankara die Gespräche über Maßnahmen des Vertrauensaufbaus fortgesetzt werden.

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Mitsotakis stellte nach der Begegnung am Bosporus fest, dass dies durchaus ein Baustein für eine künftige Kooperation angesichts großer Herausforderungen sein könne. Bisher waren Begegnungen zwischen ihm und Erdogan in einer eher unterkühlten Atmosphäre verlaufen. Seit seiner Amtsübernahme im Sommer 2019 hat der griechische Premier den türkischen Präsidenten dreimal getroffen, ohne dass es Anhaltspunkte für eine Verbesserung der schwierigen bilateralen Beziehungen gegeben hätte. Ein Treffen der beiden Außenminister Nikos Dendias und Mevlüt Cavusoglu Mitte April 2021, das zunächst sehr freundschaftlich begann, endete in einem Eklat vor laufenden Fernsehkameras. Ein dreiviertel Jahr zuvor, im Juli 2020, wäre es in der Ägäis fast zu einem militärischen Konflikt gekommen, als Flottenverbände beider Länder aufeinander zusteuerten. Durch die Vermittlung der damaligen deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel konnte in letzter Minute ein Zusammenstoß verhindert werden.
Während seines jetzigen Besuches in Istanbul traf sich Mitsotakis auch mit dem Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomäus, in dessen Amtssitz im Phanar. Das Oberhaupt der orthodoxen Kirche begrüßte eine Verbesserung der griechisch-türkischen Beziehungen. Dadurch werde sich auch die Situation für das Patriarchat verbessern. Vor allem aber sprach sich Bartholomäus auch für ein schnelles Ende der russischen Invasion in der Ukraine aus.
Am Montag und Dienstag dieser Woche wird Mitsotakis zudem die Vorsitzenden der Parlamentsparteien über das Gespräch mit Erdogan informieren. Diese separat stattfindenden Konsultationen müssen digital erfolgen, da Mitsotakis positiv auf das Coronavirus getestet wurde. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)

 

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