In Griechenland hat eine Debatte über die Kosten für PCR-Corona-Tests begonnen. Entwicklungsminister Adonis Georgiadis kündigte in einem Interview an, dass diese künftig nur mehr um die 50 Euro kosten würden. Dieser Preis könne allerdings nicht weiter gesenkt werden.
Unterdessen übt die größte Oppositionspartei des Landes, das Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA) scharfe Kritik an den relativ hohen Kosten für die entsprechenden Tests, die den Bürgern aufgebürdet würden. Sowohl der Parlamentarier Panos Skourletis als auch Pressesprecher Nasos Ilioupolos sprachen sich für kostenlose PCR-Tests aus, um die Pandemie und vor allem die Omikron-Variante in Schach zu halten. Sie machen darauf aufmerksam, dass der Mindestlohn trotz einer erfolgten Erhöhung weiterhin unter der Grenze von 800 Euro liege – dies sei unter dem Niveau von 2010. Skourletis wirft der Regierung zudem vor, private Unternehmen auch im Zuge der Pandemie zu unterstützen, damit sie hohe Gewinne verbuchen könnten. Außerdem hebt er hervor, dass die Todesrate in Bezug auf Covid-19 im EU-Durchschnitt sehr hoch liege.
Ilioupolos erklärt seinerseits, dass das staatliche Gesundheitssystem mit 2.500 weniger Mitarbeitern im Einsatz sei, als es 2019 der Fall gewesen ist.
Unterdessen gab der Präsident des Krankenhauspersonals des großen öffentlichen Athener Spitals Evangelismos Jorgos Ferentinos in einem Interview zu bedenken, dass seine Kollegen bereits seit zwei Jahren unter erhöhtem Druck stünden. Aufgrund von Erkrankungen durch die Omikron-Variante müsse das Krankenhaus mit 100 Mitarbeitern weniger die Arbeit fortsetzen als bisher. Vor diesem Hintergrund müssten für die kommenden zwei Wochen Krankenbesuche von Angehörigen oder Freunden eingestellt werden, so Ferentinos. (Griechenland Zeitung / eh)
