Die neuen Anti-Corona-Maßnahmen der Regierung stoßen bei den politischen Gegenspielern im Parlament auf Unverständnis und riefen harsche Kritik hervor. Am gestrigen Donnerstag (18.11.) hatte Premierminister Kyriakos Mitsotakis in einer TV-Botschaft an die Nation versucht, die Impfbereitschaft der Griechinnen und Griechen zu erhöhen und gleichzeitig neue Schritte, vor allem gegen die Impfunwilligen, angekündigt. Die Opposition fuhr in der Folge schwere Geschütze gegen den Premier von der konservativen Nea Dimokratia auf.
Alexis Tsipras, der Vorsitzende der größten Oppositionspartei, dem Bündnis der Radikalen Linken SYRIZA, warf dem Premier mehr oder weniger Unfähigkeit vor und bezeichnete Mitsotakis als einen Realitätsverweigerer: „Noch ist es Zeit, Menschenleben zu retten. Aber wenn Mitsotakis weiterhin die Realität verleugne, weder die Kompetenz noch den Willen hat, „dann soll er zur Seite treten und uns, die wir in der Lage sind, die Probleme zu meistern, Platz machen“, so Tsipras.
In dasselbe Horn stieß auch die linke Parlamentspartei MeRA25. Ihre Liste der Vorwürfe ist lang: „Griechenland beklagt weiterhin unnötige Verluste, Herr Mitsotakis, denn Sie haben den öffentlichen Gesundheitsdienst nicht wirklich gestärkt, Sie haben kein öffentliches Netz für kostenlose Massentests für Geimpfte und Ungeimpfte eingerichtet, Sie haben nicht den gesamten privaten Gesundheitssektor einbezogen, Sie haben weder die Transportwege noch die Schulklassen ausgedünnt“.
Auf die Vorwürfe der Opposition ließ eine Replik von Seiten der Regierung nicht lange warten. Regierungssprecher Jannis Oikonomou stellte an Tsipras gerichtet fest: „Er trägt nichts Substanzielles bei, was sich auch real umsetzen ließe, und bestätigte einmal mehr, dass er von der Doppelzüngigkeit zu bedeutungslosem Geschwätz übergegangen ist.“ (Griechenland Zeitung/ sk)