Akis Tzochatzopoulos, 1974 Gründungsmitglied, der Panhellenischen Sozialistischen Bewegung (PASOK) und ehemals starker Mann dieser Partei, ist heute (27. August) im Alter von 82 Jahren gestorben.
Die letzten Jahre seines Lebens war der langjährige aktive Politiker der Sozialisten in mehrere Skandale involviert und wurde u. a. in seiner Funktion als Verteidigungsminister für die Annahme von Bestechungsgeldern bei der Beschaffung von Rüstungsgütern Ende der 1990er Jahre zu langjährigen Gefängnisstrafen verurteilt.
Die quasi-Nachfolgepartei der PASOK, die Bewegung der Veränderung (KinAl), stellte zum Tod des Ex-Ministers in wenigen Worten lapidar fest: „Akis Tsochatzopoulos war ein Gründungsmitglied der PASOK. Er hatte prominente Posten sowohl in der Regierung als auch in der Partei inne." Es sei bekannt, heißt es weiter, dass die PASOK sich seit Jahren – auf Grundlage ihrer Grundwerte – von der Person des Ex-Ministers distanziert habe. Den Angehörigen des Verstorbenen drückt die KinAl gleichzeitig ihr aufrichtiges Beileid aus.
Tsochatzopoulos wurde 1939 in Thessaloniki geboren. Wegen seiner Widerstandstätigkeit gegen die Militärjunta in Athen (1967-1974) wurde ihm 1968 die Einreise nach Griechenland verweigert und ihm seine Staatsbürgerschaft entzogen. Er studierte Bauingenieur an der Universität München und lebte insgesamt 16 Jahre in Deutschland. Von 1974 bis 2007 saß Tsochatzopoulos konstant als Abgeordneter im griechischen Parlament. Schon ab 2004 begann Kritik gegen seinen Lebenswandel und gegen sein finanzielles Gebaren laut zu werden, und die entsprechenden Untersuchungen wurden ab 2010 intensiviert. 2013 wurde er erstmals wegen Steuerhinterziehung zu acht Jahren Haft verurteilt. Schon 2011 war er endgültig aus der PASOK ausgeschlossen worden. In der ersten Ehe war Tsochatzopoulos mit einer Deutschen verheiratet, 2004 heiratete er die Griechin Viky Stamati. (Griechenland Zeitung / rs)