Am Mittwoch (16.6.) kommt es in Griechenland zu einem 24-stündigen Generalstreik im öffentlichen Dienst. Ausgerufen dazu hat die Dachgewerkschaft Öffentlicher Dienst ADEDY. Mit einer vierstündigen Arbeitsniederlegung zwischen 13 und 17 Uhr sowie einer Demonstration schließt sich dem auch die Dachgewerkschaft der Privatangestellten GSEE an.
Die Mitglieder der ADEDY demonstrieren bereits um 11 Uhr am Athener Klafthmonos-Platz; Treffpunkt der GSEE ist der Syntagma-Platz vor dem Parlament. Die kommunistische Gewerkschaft PAME führt am Mittwoch drei separate Protestkundgebungen im Athener Zentrum durch. In den Ausstand treten für 24 Stunden auch die Seemänner; die Schiffe bleiben aus diesem Grund landesweit vor Anker.
Grund der Proteste ist eine Gesetzesnovelle des Arbeitsministeriums über die am Mittwoch abgestimmt werden soll. Arbeitsminister Kostis Chatzidakis hob „positive Aspekte“ der Gesetzesnovelle hervor: 14-tägiger bezahlter Vaterschaftsurlaub, Sanktionen gegen Gewalt und sexueller Belästigung am Arbeitsplatz sowie bessere Arbeitsbedingungen für Mitarbeiter im Lieferdienst.
Oppositionschef Alexis Tsipras begrüßte es, dass der Vaterschaftsurlaub in das griechische Recht aufgenommen werde. Die positiven Aspekte der Gesetzesnovelle würden jedoch die darin enthaltene Abschaffung des Achtstunden-Arbeitstages nicht rechtfertigen.
Aus den Reihen der Bewegung der Veränderung kritisierte der Parlamentarier Kostas Skandalidis, dass es sich um eine „Attacke gegen die Arbeitnehmerrechte“ handle. (Griechenland Zeitung / eh)