Die Lage für Flüchtlinge und Asylsuchende der LGBTI-Gemeinde (lesbisch, schwul, bisexuell und transgender) in Griechenland ist bisher so gut wie unbekannt. In dieser Woche wurde eine erste Studie zu dieser Problematik vorgestellt, die im Auftrag des Transgender-Fördervereins (SYD) durchgeführt wurde. Befragt wurden 17 LGBTI-Flüchtlinge- und Asylsuchende sowie fünf Arbeitnehmer, die sich aktiv um deren Asylstatus kümmern.
Als ihre wichtigsten Probleme in Griechenland beschreiben die Betroffenen fehlende Informationen, ungewisse Unterkunft, Diskriminierung bei der Arbeitssuche und den Behörden sowie körperliche und verbale Angriffe durch ihre Landsleute.
Die Präsidentin der SYD Maria Galanou beschrieb diese Personen als „oft unsichtbar“. Etwa acht Prozent der registrierten rassistischen Übergriffe betreffen Personen der LGBTI-Gemeinde, so Galanou.
Nur drei der Befragten haben bei der ersten Anhörung bei der Asylbehörde ihre echte Identität angegeben. Als Grund wurde etwa genannt, dass bei dem Gespräch auch andere Asylsuchende anwesend gewesen seien. Dies habe zu Unsicherheit bei den Befragten geführt, die aus ihrer Heimat vor allem wegen gewalttätiger Übergriffe oder wegen Vergewaltigungen geflüchtet seien.
Drei der fünf befragten Arbeitnehmer, die sich mit Asylanträgen beschäftigen, erklärten in ihren Angaben, wie schwierig es für diese Personen sei, ihre Identität und damit auch den wahren Grund ihrer Asylsuche preiszugeben. (Griechenland Zeitung / eh)