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Linksbündnis SYRIZA startet Wahlkampagne in Ilia auf der Peloponnes

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Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt Oppositionschef Alexis Tsipras in Ilia auf der Peloponnes. Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt Oppositionschef Alexis Tsipras in Ilia auf der Peloponnes.

Vor allem Reformen im Bildungswesen, aber auch Probleme der staatlichen Krankenhäuser rückten in dieser Woche während eines offiziellen Besuches des Linkspolitikers Tsipras in Ilia auf der Peloponnes in den Vordergrund. Für Verstimmungen bei Regierungsmitgliedern sorgen nicht zuletzt angesprochene Verzögerungen beim Bau einer Autobahn.

Oppositionschef Alexis Tsipras vom Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA) stattete Anfang dieser Woche der Region Ilia auf der Peloponnes einen Besuch ab. Hier traf er sich u. a. mit Vertretern der Jugendorganisation (Ü 30) seiner Partei. Dabei stellte er rhetorisch die Frage, ob man als junger Landwirt überhaupt Perspektiven habe, in Griechenland zu bleiben.
Der Regierung warf er vor, bis zu 30.000 weniger Studienplätze an staatlichen Universitäten bereitzustellen. Dadurch arbeite man privaten Hochschulen in die Hände. Konkret sprach er auch die Streichung von zwei Fakultäten an Hochschulen auf der Peloponnes an: Museumswissenschaften in Pyrgos und Agrarwissenschaften in Amaliada.
Während eines Besuches im Krankenhaus von Pyrgos erhielt Tsipras die Information, dass das Spital unmittelbar für insgesamt 160.000 Bürger der Region zuständig sei. 15 Ärzte hätten jedoch in der vergangenen Zeit bereits ihre Anstellungen aufgegeben und fünf weitere würden in Kürze pensioniert, so der Vorsitzende der Krankenhausangestellten. Dadurch verschlechtere sich die Lage im Spital rasant.
Für Kritik sorgte auch eine Verzögerung beim Bau der Autobahn zwischen Patras und Pyrgos. Tsipras stellte dazu fest, dass unter seiner Regierung (2015-2019) Schritte unternommen worden seien, um die Fertigstellung dieses Projektes zu beschleunigen. Die Nachfolgeregierung unter der konservativen Nea Dimokratia (ND) habe diese Maßnahmen wieder zurückgenommen. – Der jetzige Minister für Infrastruktur Kostas Karamanlis (ND) wies das entschieden zurück und erwiderte, dass für jegliche Verspätungen allein die SYRIZA-Regierung die Verantwortung trage.
In Ilia musste SYRIZA bei den vergangenen Parlamentswahlen im Sommer 2019 eine knappe Niederlage hinnehmen; der Unterschied zur regierenden ND betrug lediglich 1.137 Stimmen. Beobachter glauben, dass diese Region deshalb ein geeigneter Ort für den Auftakt einer SYRIZA-Wahlkampagne sei, um an die Konservativen verlorenes Terrain zurückzugewinnen.
In vielen politischen Parteien vertritt man hinter vorgehaltener Hand die Ansicht, dass nach dem Ende der Corona-Pandemie ein vorverlegter Urnengang auf die Tagesordnung rücken könnte. Untermauert wird eine solche Option u. a. durch Umfragen. Einer jüngsten Erhebung zufolge liegt die ND mit 13,2 Prozentpunkten vor dem Linksbündnis – es bestünden also gute Chancen, bei Parlamentswahlen erneut als stärkste Partei durchs Ziel zu gehen. (Griechenland Zeitung / eh)

 

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