Es war ein Besuch von großem symbolischem Wert. Am Montag und Dienstag (24./25.5.) stattete Griechenlands Außenminister Nikos Dendias Russland einen offiziellen Besuch ab. In Sotschi am Schwarzen Meer traf er sich mit seinem Amtskollegen Sergei Lawrow. Es folgten Besuche in den naheliegenden Küstenorten Gelendschik und Anapa, wo eine starke griechische Minderheit zu Hause ist.
Es handelt sich um das vierte Treffen der beiden Außenminister. Einig waren sich Dendias und Lawrow darin, dass sie die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen verbessern wollen. Auch erklärte der Gast aus Athen, dass Griechenland bereit sei, Urlauber aus Russland zu empfangen, wenn sie sich gegen das Coronavirus komplett haben impfen lassen oder einen negativen Corona-Test vorweisen können. Außerdem plädierte er für einen Ausbau des Flugverkehrs zwischen Russland und Griechenland.
Zur Sprache kamen auch die griechische Revolution vor 200 Jahren und der Beitrag Russlands zum Befreiungskampf der Griechen gegen das damalige Osmanische Reich. Gleichzeitig wurden kulturelle Veranstaltungen im Rahmen des griechisch-russischen Freundschaftsjahres besprochen, die zur Festigung des gegenseitigen Vertrauens und Verständnisses führen sollen.
Lawrow brachte die russische Unterstützung zur Lösung der Zypernfrage auf der Basis eines bikommunalen und bizonalen Staatenbundes zum Ausdruck. Dendias erklärte seine Absicht, zur Verbesserung der Beziehungen zwischen der EU und Russland beizutragen. Dieses Land sei „ein Teil der Sicherheitsarchitektur Europas“.
Letztendlich wurde ein möglicher Besuch von Mitsotakis in Moskau noch im laufenden Jahr sowie ein mögliches Treffen mit dem russischen Präsidentin Wladimir Putin erörtert. (Griechenland Zeitung / eh)