Die Impfkampagne schreitet in Griechenland zügig voran. Premierminister Kyriakos Mitsotakis kündigte am Dienstag (11.5.) die geplante Impfung aller erwachsenen Bürger mittelgroßer Inseln an: Diese Kampagne firmiert unter dem Namen „Hellblaue Freiheit“. Davon profitieren sollen etwa 700.000 Bürger von neunzehn Inseln, die über 18 Jahre alt sind.
Sie sollen bis Ende Juni u. a. die Vakzine von Johnson & Johnson erhalten. Betroffen sind Eilande wie Mykonos, Naxos, Santorini, Syros, Paros, Korfu, Zakynthos, Lefkada, Kefalonia, Ägina, Samos, Chios, Lesbos, Limnos, Thassos und Salamina.
Die Bevölkerung von 32 Inseln sei bereits komplett gegen das Coronavirus geimpft worden. Bis Ende Mai sollen die Bürger 36 weiterer kleinerer Inseln, auf denen weniger als 10.000 Einwohner leben, gegen Covid-19 immunisiert worden sein.
Dazu stellte Mitsotakis fest, es sei das Ziel, dass „unsere Inselbewohner den Sommer in Sicherheit erwarten können“. Die Impfkampagne solle sowohl die lokale Wirtschaft als auch das Gesamtbild des griechischen Tourismus stärken, erklärte der Regierungschef. Nicht mit inbegriffen ist die Insel Kreta, da sie eine unabhängige Verwaltungsregion ist.
Täglich werden in Hellas etwa 100.000 Bürger gegen das Coronavirus geimpft. Mindestens 2,5 Millionen Bürger haben mindestens eine Impfdosis erhalten; 1,3 Millionen sind bereits komplett geimpft worden.
Unter Berufung auf Regierungskreise dürften derzeit in Hellas etwa 68 bis 80 Prozent der Über-60-Jährigen gegen das Virus immunisiert worden sein.
Allerdings sind Effizienz und Verlauf der Pandemie-Bekämpfung keinesfalls unumstritten. Aus den Reihen der größten Oppositionspartei SYRIZA kritisierten die Ressortleiter für Inselpolitik und Tourismus, dass die Regierung „Monate gebraucht hat, um das selbstverständliche zu verstehen“. Premierminister Mitsotakis wurde „Verantwortungslosigkeit“ vorgeworfen. Vor allem für die Menschen auf Mykonos, Korfu und Rhodos sei das Impfverfahren sehr kompliziert, so die Kritik von SYRIZA. Aus den Reihen der Bewegung der Veränderung kritisierte der Ressortleiter für Tourismus, dass die Insel Kalymnos „im Stich gelassen“ worden sei. Hier gilt bis nächste Woche ein strenges Ausgangsverbot, da ungewöhnlich viele Neuinfektionen aufgetreten sind. (Griechenland Zeitung / eh)