Die Mitgliedschaft in der Europäischen Union und der Eurozone nannten die meisten Befragten in einer Umfrage des Zentrums für Liberalismusforschung KEFIM als wichtigste Errungenschaft des griechischen Nationalstaates. Die Befragung stand im Zusammenhang mit der Zweihundertjahrfeier des griechischen Freiheitskampfes (1821-29).
An die erste Stelle bei den positiven Ereignissen der vergangenen Jahrzehnte reihten die Griechinnen und Griechen den EU-Beitritt mit 11,6 %. Auf Platz zwei kommt mit 10,4 % der griechische Abwehrkampf gegen den italienischen Überfall im Zweiten Weltkrieg und an dritter Stelle mit 8,2 % die Festigung der demokratischen Strukturen. Der größten Gruppe – gut 18 % – fiel indessen spontan keine herausragende Leistung Griechenlands in den letzten 200 Jahren ein. Die im vergangenen Dezember durchgeführte Umfrage war die zweite zu diesem Thema. Die erste mit leicht abweichender Fragestellung fand ein Jahr früher statt und wurde im vergangenen Juli veröffentlicht (die GZ berichtete). Bei vielen Fragen hat sich daher kaum etwas geändert. So sind die beliebtesten Protagonisten des Freiheitskampfes weiter die Heerführer Theodoros Koloktronis (89,6 %) und Georgios Karaiskakis (59,7 %) sowie die Seeheldin Laskarina Bouboulina (29,7 %). Auch sieht eine Mehrheit den Aufstand weiterhin eher als nationale Erhebung (91,6 %) denn als soziale (58,8 %) sowie als militärisches Ereignis, bei dem die Siege im Feld und auf See die wichtigste Rolle spielten (61,3 %). Zugleich sind aber immerhin 35,2 % der Ansicht, dass das Eingreifen der Großmächte für den siegreichen Ausgang entscheidend war, und 38,2 % sehen die beiden Auslandskredite, durch die Griechenland schon vor seiner Gründung hoch verschuldet war, positiv, während 32,8 % der gegenteiligen Ansicht sind und 13 % „sowohl als auch“ antworten. (GZak)
