Athen intensiviert seine diplomatischen Kontakte zu Staaten am östlichen Mittelmeer. Am Montag (8.3.) haben Griechenland, Zypern und Israel eine Absichtserklärung unterzeichnet, dass man sich gegenseitig mit Elektroenergie versorgen will. Als Transportweg dient das 1.200 Kilometer lange Unterwasserkabel „EuroAsia Interconnector“.
Dadurch sollen auch grünes Wachstum und Umweltschutz vorangetrieben werden, hieß es nach dem Treffen, das in Nikosia in Anwesenheit der Energieminister Zyperns und Israels stattfand. Griechenlands Umwelt- und Energieminister Kostas Skrekas war digital zugeschaltet.
Lösung der Zypernfrage
Auch Außenminister Nikos Dendias war Anfang der Woche in der Region aktiv. Er traf sich am Montag in Nikosia mit seinem zyprischen Amtskollegen Nikos Christodoulidis. Dabei ging es um die jüngsten Entwicklungen im östlichen Mittelmeer, die Lösung der Zypernfrage sowie die Beziehungen beider Staaten zur Türkei. Christodoulidis informierte den Gast aus Athen über ein Treffen, das er kürzlich mit der UN-Sonderbeauftragten für die Lösung der Zypernfrage Jane Holl Lute hatte. Letztere wird noch in dieser Woche zu einem Besuch in der griechischen Hauptstadt erwartet.
Zypern ist seit 1974 in einen türkischsprachigen Norden und einen griechischsprachigen Süden geteilt. Nikosia setzt sich dafür ein, dass die Verhandlungen mit der Türkei wieder aufgenommen werden. Vorangegangene Gespräche waren im Juli 2017 im schweizerischen Crans-Montana erfolglos beendet worden. Einer der Hauptgründe für das Scheitern war die Weigerung der Türkei, ihre im Nordteil der Insel stationierten Streitkräfte abzuziehen.
Besuch in Ägypten
Ein weiteres schwieriges Kapitel sind türkische Provokationen in der Ägäis. Darüber wollen am 25. und 26. März die EU-Staats- und Regierungschefs während eines Gipfeltreffens beraten.
Bereits am Wochenende hatte sich Dendias in Kairo mit seinem ägyptischen Amtskollegen Sameh Shoukry getroffen, um die bilateralen Beziehungen zu vertiefen. Dendias nutzte seine Anwesenheit in der ägyptischen Hauptstadt außerdem, um sich mit dem Generalsekretär der Arabischen Liga Ahmed Aboul Gheit zu treffen. Ausgelotet wurde dabei etwa die Möglichkeit, wie Athen seine Beziehungen zur Arabischen Liga vertiefen kann. Dabei wurde darauf hingewiesen, dass Zypern bei der Liga einen Beobachterstatus genießt. (Griechenland Zeitung / eh)
