In einem provisorischen Flüchtlingslager, das neben Kara Tepe auf der Insel Lesbos errichtet wurde, leben derzeit etwa 7.000 Asylsuchende. Das stellte Migrationsminister Notis Mitarakis fest, als er in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch (16./17.2.) die dort entstandene Lage in Augenschein nahm. Anlass für den Besuch war das Unwetter „Medea“, das Schneefälle und niedrige Temperaturen mit sich gebracht hatte, wodurch sich die ohnehin schlechten Lebensbedingungen im Lager weiter verschlechtert hatten.
Am Mittwoch war der Minister der konservativen Regierungspartei Nea Dimokratia bei der Verabschiedung von 116 Flüchtlingen anwesend, die nach Hannover geflogen wurden. Es handelt sich dabei um dreißig Familien mit Kindern. Insgesamt hat Deutschland zugesagt, 1.553 Flüchtlinge aus Griechenland aufzunehmen.
Im Zuge der Corona-Pandemie seien in den vergangenen Monaten bereits 449 Asylberechtigte abgereist, so Mitarakis. Der Minister verwies außerdem darauf, dass Griechenland die Flüchtlingskrise nicht alleine stemmen könne. Zudem bekundete er die Absicht, dass die konservative Regierung unter Premier Mitsotakis eine „strenge aber gerechte“ Flüchtlingspolitik praktizieren werde.
In dieser Woche veröffentlichte das Migrationsministerium eine Statistik, wonach im vergangenen Januar 92 Prozent weniger Asylsuchende nach Griechenland gekommen sind, als es im Vergleichszeitraum 2020 der Fall gewesen war. Konkret handelt es sich um 292 Ankünfte; vor einem Jahr waren es noch 3.713. Damals lebten noch 41.816 Asylsuchende auf einer Insel der Ägäis, heute sei deren Anzahl auf 16.231 gesunken. Weiterhin heißt es in der Statistik, dass im Januar 2020 mehr als 93.000 Asylsuchende in Griechenland Zuflucht gefunden haben. Diese Anzahl sei um ein knappes Drittel auf derzeit 64.259 reduziert worden. (Griechenland Zeitung / eh)
