Griechenland hebt die allgemeine Wehrpflicht bei seinen Landstreitkräften von bisher neun auf zwölf Monate an. Für die beiden anderen Waffengattungen – Marine und Luftstreitkräfte – beträgt der für Männer zwischen 18 und 45 Jahren obligatorische Wehrdienst wie bisher ebenfalls ein Jahr. Ausnahmen gibt es für Wehrdienstleistende bei Spezialeinheiten in geografischen Regionen, die als besonders schwierig deklariert sind.
Für sie wird der Wehrdienst auf neun Monate reduziert; vorausgesetzt, dass der Betreffende dort die gesamte Zeit über Dienst tut. Diese Neuregelungen gelten ab Mai. Soldaten, die bereits eingezogen worden sind, sind nicht betroffen. Untergeordnet ist dies dem Ziel, die Kampfkraft der bewaffneten Streitkräfte zu erhöhen, teilte das Verteidigungsministerium mit. Aus diesem Grund wurde bereits die Zahl der Kadetten an Offiziers- und Unteroffiziersschulen sowie der Berufssoldaten erhöht. In den kommenden fünf Jahren sollen weitere 15.000 Berufssoldaten hinzukommen. Griechenland hat seinen Verteidigungshaushalt in diesem Jahr um 57 Prozent auf 5,5 Milliarden Euro erhöht; knapp die Hälfte davon ist für den Kauf neuer Waffensysteme vorgesehen. Dazu zählen 18 Kampfflugzeuge des Typs Rafale aus französischer Produktion, die noch in diesem Jahr erwartet werden. Weitere Jagdflieger vom Typ F-16 sollen modernisiert werden. Zudem sollen vier neue Fregatten, Munition und weiteres Kriegsgerät beschafft werden. Hintergrund für diese Maßnahmen sind die Spannungen mit der Türkei. Im Sommer wäre es in der Ägäis beinahe zu einem bewaffneten Konflikt gekommen. Verletzungen des griechischen Luftraumes durch türkische Kampfflugzeuge stehen mehr oder weniger auf der Tagesordnung.
(Griechenland Zeitung / jh)