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Griechenland: Internationale Messe beginnt am Wochenende in Saloniki Tagesthema

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Griechenland: Internationale Messe beginnt am Wochenende in Saloniki
Ab Samstag dieser Woche findet in der nordgriechischen Metropole die Internationale Messe Thessaloniki (DETH) statt. Mit Spannung werden zahlreiche Auftritte von Politikern erwartet. Am Rande der Messe kommt es zu mehreren Protestkundgebungen. Am Samstag (6.9.
stag (6.9.) wird in Nordgriechenland die 79. Internationale Messe Thessaloniki (DETH) eröffnet. Ministerpräsident Antonis Samaras (ND) wird aus diesem Anlass eine Rede halten. Wir im Vorfeld bekannt wurde, will er darin darauf eingehen, dass Griechenland die Hürde der Spar- und Reformpakete gemeistert habe. Von nun ab sei nur noch mit Wachstum zu rechnen, so das Credo des Premiers. Bis zu Jahr 2021, auch das sickerte im Vorfeld der Samaras-Rede durch, soll – nach Einschätzung des Premierministers – in Griechenland die wirtschaftliche Lage des Jahres 2009 wieder erreicht worden sein, das heißt, das Niveau vor Ausbruch der Krise.

Politische Rückendeckung
Beobachter gehen außerdem davon aus, dass das griechische Regierungsoberhaupt in Thessaloniki Steuererleichterungen ankündigen dürfte. Es ist nicht auszuschließen, dass er die Luxussteuer für bestimmt Güter abschaffen will. Weiterhin wird er versuchen, steuerliche Erleichterungen auch für ärmere Bevölkerungsschichten durchzusetzen, und er wird Maßnahmen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit vorstellen.
Anwesend sein wird bei der diesjährigen DETH auch der frühere Ministerpräsident Kostas Karamanlis, der bis 2009 der Vorsitzende der konservativen ND war. Von 2004 bis 2009 regierte er darüber hinaus das Land; unmittelbar bis zum Ausbruch der Krise. Durch seine Anwesenheit in Thessaloniki soll wohl vor allem die politische Botschaft vermittelt werden, dass die ND geeint ist. Einige enttäuschte Wähler aus diesem Spektrum könnten durch ein solches Signal eventuell zurückgewonnen werden.

Ansturm von Besuchern und Ausstellern
Eine positive Botschaft birgt allerdings vor allem die DETH. Man rechnet in diesem Jahr mit 200.000 Besuchern, die meisten Hotels in Thessaloniki seien bereits ausgebucht, heißt es. Die Einnahmen, die die zweitgrößte Stadt Griechenlands dadurch erwirtschaftet, belaufen sich auf mehrere Millionen Euro.
Ihre Produkte vorstellen werden in diesem Jahr rund 1.000 Aussteller; das sind doppelt so viele wie im letzten Jahr. Vertreten sind auch Unternehmen aus dem Ausland, überwiegend aus China. 35 % der Aussteller sind in diesem Jahr zum ersten Mal bei der DETH.
Was die Besucher betrifft, so reist etwa ein Viertel von ihnen aus anderen Landesteilen aber auch aus dem Ausland an; vor allem aus Ländern des Balkans. Gemeinsam mit der Eintrittskarte für das Messegelände können auch zahlreiche kulturelle Veranstaltungen besucht werden, etwa Konzerte oder die Ausstellung Cheap Art, die rund 1.500 Kunstwerke zeigt.
Auch die jüngsten Besucher sollen bei der DETH nicht zu kurz kommen. Für sie gibt es Theatervorstellungen und Spiele. Eine große Überraschung für alle bietet ein Schokoladenmuseum, das auf einer Fläche von 2.500 Quadratmetern seine Exponate zeigt. Weitere Ausstellungen betreffen die Kernforschung oder auch die Orthodoxie.

Protestierende Polizisten
Am Rande der Messe werden – wie in den letzten Jahren üblich – auch zahlreiche Protestkundgebungen stattfinden. Am Freitagmittag protestierten bereits Viehzüchter in der nordgriechischen Metropole. Ab 18.00 Uhr werden auch Uniformträger auf die Straße gehen; vor allem Polizisten und Hafenpolizisten sowie Angehörige der Feuerwehr. Sie protestieren nicht nur gegen Gehaltskürzungen und Personalmangel, sondern wollen auch auf fehlende oder veraltete Ausrüstungen und Fahrzeuge aufmerksam machen.
Die zentrale Protestkundgebung findet am Samstagabend gegen 18.00 Uhr statt; organisiert wird sie von der Dachgewerkschaft Öffentlicher Dienst (ADEDY) und der Gewerkschaft für die Privatwirtschaft (GSEE). Separat demonstriert ebenfalls am Samstag die kommunistische Gewerkschaft PAME. Eine weitere Kundgebung richtet sich gegen den Abbau von Gold auf der Halbinsel Chalkidiki. Damit es zu keinen Zwischenfällen kommt, sind etwa 4.000 Ordnungshüter im Einsatz.

Text: Elisa Hübel, Archivfoto: Eurokinissi

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