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IWF kritisiert Reformmüdigkeit in Griechenland

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In seinem letzten Bericht zur Lage der griechischen Wirtschaft attestiert der Internationale Währungsfonds (IWF) Athen einen erhöhten Grad an Reformmüdigkeit. „Die Anpassungsmüdigkeit ist jetzt offensichtlich“, stellte der IWF in einem jüngsten Bericht zur Lage in Griechenland fest. Als Beispiel dafür nannte er die erhöhten Sozialausgaben sowie die fehlende Bereitschaft der Regierung, neue unpopuläre Maßnahmen zu ergreifen. „Die ‚sozialen Dividenden‘ und das Versprechen der politischen Führung, dass es ‚keine neuen Maßnahmen‘  geben wird, sind ein Zeichen dafür, dass das politische Engagement zur (eingeschlagenen) Strategie der Schulden(reduzierung) in der Zukunft vor sehr ernsten Herausforderungen steht”, heißt es in dem Bericht, der vorige Woche veröffentlicht wurde. Die zwischen Griechenland und seinen Geldgebern vereinbarte Strategie lasse nämlich „keinen Spielraum für wesentliche Gehalts- und Rentenerhöhungen bis zu den Parlamentswahlen 2016”, sagte der IWF.
ahlen 2016”, sagte der IWF.

„Außerordentliche” Leistungen bei Finanzen

Die internationale Organisation räumte zwar ein, dass Athen „außerordentliche” Leistungen bei der Verbesserung seiner Finanzen vollbracht habe. Innerhalb von lediglich vier Jahren weise Griechenland die „stärkste fiskale Position” in der Euro-Zone auf, wenn man seinen Haushalt im Vergleich zur Konjunkturlage betrachtet (zyklisch angepasst). „Dies ist, auch im internationalen Vergleich, eine außerordentliche Leistung”, so der IWF. 
Das Problem sei aber, dass ein leicht überschüssiger primärer Haushalt (vor Zinsen),  wie ihn Griechenland bereits erzielte, noch nicht ausreiche, um seinen Schuldenstand zu reduzieren. Das Land müsse bis 2016 seinen primären Haushaltsüberschuss auf 4,5 % am Bruttoinlandsprodukt (BIP) bringen. „Und wenn er erst mal da ist, muss der primäre Überschuss auf Jahre hinaus auf einem Niveau von über 4 % am BIP bleiben”. Das sei nicht ohne weitere Fiskalmaßnahmen zu schaffen, warnte der IWF. Wenn Athen keine neuen Renten- und Gehaltskürzungen vornehmen will (und wenn man bedenkt, dass die Steuern schon viel zu hoch sind), könnten die Vorgaben nur durch „dramatische Verbesserungen der Effizienz des öffentlichen Sektors erfüllt werden”.

Erlaubnis für Massenentlassungen

„Genau deswegen legt das Programm einen dezidierten Schwerpunkt auf Strukturmaßnahmen, um moderne fiskale Institutionen aufzubauen und Griechenlands immer noch extrem ineffizienten öffentlichen Sektor umzukrempeln”, betont der IWF. Er zeigte sich auch bezüglich des Bankensektors sehr kritisch. Die faulen Kredite (NPLs; siehe Beitrag auf dieser Seite) stellten „eine ernste Gefahr für die Fähigkeit dar, einen Aufschwung zu unterstützen”. Griechenlands Banken bräuchten dem IWF zufolge sehr viel mehr Kapital als die 6,4 Mrd. Euro, die von der Bank von Griechenland angegeben werden. Griechenlands Banken könnten versuchen, sich das extra benötigte Kapital auf Kosten ihrer Kunden wieder zu holen, etwa durch extrem hohe Zinsen und Provisionen, warnte der IWF.
Wesentlich für die nächste Überprüfung der griechischen Wirtschaft werde es sein, Massenentlassungen im privaten Sektor zu erlauben, hieß es schließlich in dem Bericht. Derzeit dürfen Massenentlassungen erst nach der Erlaubnis durch einen  öffentlichen Beirat durchgeführt werden. Vielleicht im Hinblick auf den Wunsch des IWF genehmigte ein derartiger Beirat vorige Woche Massenentlassungen in der Stahlbranche. Das war die erste Genehmigung dieser Art seit mehr als 30 Jahren.

(Griechenland Zeitung / dc)

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