Die gesamte Region von Nordgriechenland befindet sich nach wie vor im Fokus der Anti-Corona-Politik der Regierung. Nach verschärften Kontrollmaßnahen sowie weiteren Auflagen bei Grenzübergängen „konfiszierte“ das Gesundheitsministerium per Dekret vom heutigen Freitag (20.11.) zwei Privatkliniken in Thessaloniki samt dem Personal. Minister Vassilis Kikilias sah sich zu diesem Schritt gezwungen, um eine weitere Zuspitzung der Lage hintanzuhalten.
Zuvor war seine Bitte an die Privatkliniken, freiwillig 200 Betten für Covid-Patienten zur Verfügung zu stellen, abschlägig beantwortet worden. Von den 3.227 neuen Corona-Positiven, die das griechische Gesundheitsamt EODY am Donnerstag bekanntgab, entfallen 774 (ca. 24 Prozent) auf Thessaloniki und 646 (ca. 20 Prozent) auf Attika.
Um angesichts der angespannten Situation etwas Abhilfe zu schaffen, ließen sich vor wenigen Tagen zehn Krankenschwestern aus Kreta in den Norden des Landes versetzen. Bis heute folgten ihnen über 20 weitere, u. a. aus Korinth, Arta, Argos, Komotini und Kerkyra, die ihren Kolleginnen und Kollegen im Norden unter die Arme greifen wollen. „Die Solidarität mit Thessaloniki ist ergreifend“, kommentierte diese Aktionen Minister Kikilias. Wenn die Griechen an einem Strang ziehen“, fügte er hinzu, „schaffen wir alles.“
In einer Videokonferenz der EU-Staaten zum Corona-Thema am Donnerstag drängte Premier Kyriakos Mitsotakis seine Gesprächspartner zu einem koordinierten Vorgehen der Mitgliedstaaten. Angesichts der bevorstehenden Weihnachtsfeiertage zeigte sich der griechische Regierungschef aber zurückhaltend. Jedwede Öffnung der Wirtschaft müsse schrittweise und unter großer Vorsicht erfolgen, betonte er.
Am Donnerstag (19.11.) meldete EODY 3.227 neue positiv Getestete. Ihr Anteil an den neu Getesteten (32.071) betrug 10,39 %. Die Gesamtzahl der positiv Getesteten beläuft sich auf 85.261. Bisher sind 2.310.534 Personen getestet worden; 85.261 davon positiv (3,69 %).
In den letzten Tagen stieg die Anzahl jener Patienten, die künstlich beatmet werden muss, deutlich. Von Sonntag bis Donnerstag erhöhte sie sich von 400 auf 499. Ihr Durchschnittsalter beträgt 65 Jahre; 81,6 % davon haben eine Vorerkrankung oder sind älter als 70 Jahre. Von den bisher insgesamt während der Corona-Krise verstorbenen 1.347 Patienten hatten laut EODY 97,2 % eine Vorerkrankung oder waren über 70 Jahre. (Griechenland Zeitung / rs)
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