Eine Verbesserung der etwas ramponierten griechisch-russischen Beziehungen tritt Anfang dieser Woche auf die Tagesordnung in Athen. Am Montag (26.10.) stattet der russische Außenminister Sergei Lawrow der griechischen Hauptstadt einen offiziellen Besuch ab.
Hier trifft er sich mit seinem hellenischen Amtskollegen Nikos Dendias, aber auch mit Premierminister Kyriakos Mitsotakis und Oppositionschef Alexis Tsipras. Deutlich angeschlagen worden waren die traditionell guten bilateralen Beziehungen im Sommer 2018, als Athen zwei russische Diplomaten wegen des Vorwurfs der Spionage ausgewiesen hatte. Moskau reagierte darauf ähnlich.
Auf dem Gesprächstisch rücken nun vor allem türkische Provokationen in der Ägäis, aber auch eine engere wirtschaftliche Kooperation. In einem Interview gegenüber der griechischen Nachrichtenagentur ANA-MPA stellte Lawrow fest, dass das bilaterale Handelsvolumen im laufenden Jahr aufgrund der Corona-Pandemie um 16,1 % zurückgegangen sei. Was die heiklen Beziehungen zwischen Griechenland und der Türkei angeht, so bezog der Gast aus Moskau eine klare Position für die griechische Seite: Jedes Land habe das Recht seine Hoheitsgewässer auf zwölf Seemeilen auszuweiten, stellte er fest.
Das letzte Mal hatte Lawrow 2016 Athen einen offiziellen Besuch abgestattet. Die jetzige Stippvisite gilt als Vorbereitung für einen offiziellen Griechenland-Besuch des russischen Präsidenten Wladimir Putin im kommenden Jahr. Anlass dafür ist das 200. Jubiläum der griechischen Revolution. Dieses Datum leitete den Beginn der Befreiung von der osmanischen Fremdherrschaft ein. Aus diesem Anlass werden auch Kulturveranstaltungen in Russland durchgeführt. (Griechenland Zeitung / eh)