Türkische Provokationen beschäftigen noch immer die griechische Politik. Am Donnerstag und Freitag (15./16.10.) werden sich die EU-Staats- und Regierungschefs erneut zu einem Gipfeltreffen in Brüssel beraten. Dabei rückt erneut auch das Thema der Türkei auf die Tagesordnung.
Am Mittwochabend wurde ein Flugzeug mit dem griechischen Außenminister Nikos Dendias an Bord im Luftraum über der Grenze zwischen der Türkei und dem Irak aufgehalten. Im Irak war Dendias in diplomatischer Mission unterwegs, um sich mit der politischen Führung des Landes zu beraten.
Die griechischen Behörden hatten im Voraus um Genehmigung für den Überflug türkischen Territoriums der Maschine mit dem Minister an Bord gebeten, dem auch stattgegeben wurde. Als das Flugzeug in der Nähe der Grenze war, wurde die erteilte Erlaubnis zurückgezogen. Die Maschine musste zwanzig Minuten lang auf eine neue Genehmigung warten. Beobachter meinen, dass ein solcher Fall nur sehr selten auftrete. Im Grunde habe es sich um eine feindliche Aktivität gehandelt, vor allem auch deshalb, weil sich in der Nähe keine erreichbaren Flughäfen für den Fall einer Notlandung befanden, falls dies etwa durch Spritmangel erforderlich geworden wäre. Es ist zu erwarten, dass die griechische Seite in Ankara eine Demarche wegen des Vorfalls deponieren wird.
Unterdessen wird Außenminister Dendias die verantwortlichen Vertreter der im Parlament vertretenen Partei über den Stand der türkisch-griechischen Beziehungen vor dem Hintergrund der täglichen Provokationen aufklären. Ankara hat ein türkisches Forschungsschiff in die Ägäis geschickt, das u.a. in der Ausschließlichen Wirtschaftszone Griechenlands nach Erdgas suchen soll. (Griechenland Zeitung / eh)