Die griechische Regierung sucht nach Wegen, um die überfüllten
Haftanstalten des Landes zu entlasten. Aus diesem Grund können
demnächst Gefangene, die schwer erkrankt sind und bereits zwei
Fünftel ihrer Strafe abgesessen haben, vorzeitig entlassen werden.
Davon betroffen sind z.B. Haftinsassen, die an AIDS oder Krebs
leiden.
iden. Auch Mütter, die gemeinsam mit ihren Kleinkindern
inhaftiert sind, werden davon profitieren. Ausgeschlossen sind
Häftlinge, die eine Haftstrafe von mehr als 10 Jahren verbüßen
müssen, oder auch jene, die wegen Terrorismus, Kinderschändung,
organisierter Kriminalität oder Veruntreuung von Geldern der
öffentlichen Hand verurteilt worden sind. Eine entsprechende
Gesetzesänderung hat Justizminister Charalambos Athanasiou in
dieser Woche dem Parlament übergeben. Die Gefängnisse Griechenlands
sind in vielen Fällen vollkommen überfüllt. Ein aktuelles Beispiel
bietet die Haftanstalt von Agios Stefanos bei Patras auf der
Peloponnes. Die Parlamentarierin des Linksbündnisses SYRIZA, Maria
Kanellopoulou, stellte bei einem Besuch Ende Januar fest, dass hier
839 Menschen untergebracht sind. Die Gefängnisse hätten jedoch nur
eine Kapazität von 350 Personen. Auch in anderen Haftanstalten
sollen ähnliche Probleme herrschen. (Griechenland Zeitung /
eh)