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Verhandlungserfolg: Griechenland vereinbart Wirtschaftszone mit Ägypten Tagesthema

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Unser Foto zeigt den griechischen Außenminister Nikos Dendias (l.) während der Unterzeichnung des Vertrages über die Festlegung der Ausschließlichen Wirtschaftszonen mit seinem ägyptischen Amtskollegen Samih Hasan Schukri Salim. Unser Foto zeigt den griechischen Außenminister Nikos Dendias (l.) während der Unterzeichnung des Vertrages über die Festlegung der Ausschließlichen Wirtschaftszonen mit seinem ägyptischen Amtskollegen Samih Hasan Schukri Salim.

Athen und Kairo haben sich am Donnerstag auf die Einrichtung einer Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) im östlichen Mittelmeer geeinigt und in der ägyptischen Hauptstadt einen entsprechenden Vertrag unterzeichnet. Geleistet wurden die Unterschriften von den Außenministern beider Länder Nikos Dendias und Samih Hasan Schukri Salim. In der näheren Zukunft muss das Dokument noch von den Parlamenten beider Staaten ratifiziert werden.

„Neue Realität im östlichen Mittelmeer“

Der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis sprach von einem „ganz besonders bedeutendem Tag“ für sein Land sowie für die Stabilität im östlichen Mittelmeer. Diese bilaterale Vereinbarung korrespondiere mit dem internationalen Recht. Damit würden sämtliche Rechte der griechischen Inseln in den entsprechenden Meereszonen anerkannt. Beide Staaten seien mit diesem Vertragsabschluss „absolut zufrieden“. Dadurch sei eine „neue Realität im östlichen Mittelmeer entstanden“.

Tatsächlich wird mit diesem Abkommen die griechische Position untermauert, dass auch sämtliche Inseln einen Festlandsockel und eine entsprechende AWZ beanspruchen können. In Athen wird vor allem darauf hingewiesen, dass damit das „illegale und unbegründete“ türkisch-libysche Memorandum „ungültig“ geworden sei. Mitsotakis verwies darauf, dass man mit Vertragsunterzeichnung die „Legalität in der Region“ wieder hergestellt habe.

Gereizte Reaktionen in Ankara

Bezogen war diese Bemerkung auf ein ähnliches Abkommen, das die Türkei im vorigen November mit Libyen unterzeichnet hatte. Darin war Griechenland u. a. das Recht auf einen Festlandsockel und eine AWZ südlich Kretas und anderer griechischer Inseln abgesprochen worden. Scharf verurteilt worden war dieses Vorgehen u. a. von der EU, die Sanktionen gegen Ankara in Aussicht stellte.

Dort reagierte man auf die jüngsten Entwicklungen äußerst gereizt. Man teilte mit, dass das griechisch-ägyptische Abkommen angeblich Teile des türkischen Festlandsockels verletze. Deshalb sei diese Vereinbarung für die Türkei „inexistent“. Die in Athen erscheinende Tageszeitung „Kathimerini“ zitierte den türkischen Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu mit den Worten: „Das werden wir an der Front und am Tisch beweisen“, wobei er offenbar die Möglichkeit kriegerischer Auseinandersetzungen und von Verhandlungen in einem Atemzug nannte. Um ihren Positionen Nachdruck zu verleihen, kündigte die Türkei sofort ein Manöver mit scharfer Munition für Montag und Dienstag kommender Woche (10./11.8.) in der Meereszone zwischen den griechischen Inseln Rhodos und Kastellorizo an.

Hintergrund: Erdgasvorkommen in der Region

Hintergrund für die angeheizte Stimmung sind Erdgasvorkommen in der Region, wovon die Türkei gern profitieren möchte. Immer wieder wurden türkischen Forschungsschiffe dorthin entsandt, womit sich Ankara regelmäßig über das geltende internationale See- und Völkerrecht hinwegsetzt. Erst vor etwa zwei Wochen hatte die Türkei – im Zusammenhang mit derartigen Forschungen – zahlreiche Kriegsschiffe in die Region südlich von Kreta und Rhodos beordert, was auf griechischer Seite ebenfalls für eine entsprechende Mobilisierung gesorgt hatte. Nicht zuletzt durch die diplomatischen Bemühungen Deutschlands, das derzeit die EU-Ratspräsidentschaft ausübt, konnte die Atmosphäre in dieser Region der Ägäis vorübergehend entspannt werden. (Griechenland Zeitung / jh)

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