Angesichts jüngster türkischer Provokationen, vor allem was die Umwandlung der Hagia Sophia in Istanbul in eine Moschee betrifft, will sich Griechenland mit seinen engsten Verbündeten absprechen. Aus diesem Grund stattet Zypernpräsident Nikos Anastasiadis am heutigen Dienstag (14.7.) Athen einen offiziellen Besuch ab.
Auf der Tagesordnung stehen Gespräche mit Staatspräsidentin Katerina Sakellaropolou, Premierminister Kyriakos Mitsotakis und Oppositionsführer Alexis Tsipras. Ziel ist die Festlegung einer gemeinsamen Richtlinie angesichts der bevorstehenden Sondertagung des Europäischen Rates am Freitag und Samstag (17./18.7.). Beobachter gehen davon aus, dass Athen in Brüssel an die Führungsspitzen der EU appellieren wird, angesichts des Vorgehens der Türkei Maßnahmen zu ergreifen.
Außenminister Nikos Dendias hatte dieses Thema am Montag im Rahmen einer Sitzung des EU-Rates für Auswärtige Angelegenheiten zur Sprache gebracht. Auf Wunsch Athens und Nikosias sollen die türkischen Provokationen im August im Rahmen eines außerordentlichen Ratstreffens in Berlin besprochen werden.
Regierungssprecher Stelios Petsas bedauerte, dass sich Ankara nicht nur von der EU sondern von der gesamten westlichen Welt entferne. Was die Hagia Sophia betreffe, so handle es sich um ein internationales Thema, sagte er.
Griechische Oppositionsparteien kritisierten hingegen sowohl die konservative Regierung als auch das EU-Außenministertreffen. Zwar habe man dabei die türkischen Provokationen verurteilt, Sanktionen gegen die Türkei seien jedoch nicht verhängt worden. (Griechenland Zeitung / eh)