Der Dienstagabend (26.5.) war für viele Fernsehzuschauer sehr bewegend: Der Pressesprecher des Gesundheitsministeriums für die Bekämpfung des Coronavirus Sotiris Tsiodras und der Staatssekretär für Krisenmanagement im Bürgerschutzministerium Nikos Chardalias haben sich von ihrem Publikum verabschiedet.
Über einen Zeitraum von 72 Tagen, also seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie in Hellas, informierten sie die Bevölkerung nahezu täglich jeweils um 18 Uhr über den Verlauf der Pandemie.
Nun sei die tägliche Informationssendung nicht mehr notwendig, erklärten die beiden, die als Team gut eingespielt waren. Allerdings werden die Bürger bis Ende Mai täglich weiterhin schriftlich über den Verlauf der Pandemie informiert; ab Juni soll dieses „Briefing“ dann nur mehr einmal wöchentlich stattfinden. Der siebenfache Vater Tiodras, so wurde mehrfach klargestellt, dient Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis künftig weiterhin als Berater in Gesundheitsfragen.
„Solltet ihr uns wieder vor der Kamera sehen, dann wäre das ein Zeichen dafür, dass sich die Situation wieder verschlechtert hat“, erklärten Tsiodras und Chardalias. Sie zeigten sich vor allem darüber erleichtert, dass man in Griechenland „keine alptraumhaften Situationen erleben musste“. Professor Tsiodras, der eine internationale Karriere hinter sich hat, hob hervor, dass weniger als ein Prozent der griechischen Bevölkerung vom Virus infiziert wurden. Allerdings, so fügte der Experte hinzu, sei letzteres „noch immer unter uns“.
Er drängte darauf, dass man weiterhin die hygienischen Maßnahmen sowie den benötigten Mindestabstand zwischen den Menschen einhalten müsse. Laut Tsiodras hätte das Land mehr als 13.000 Todesfälle beklagen müssen, wenn die vorbeugenden Maßnahmen nicht erfolgreich umgesetzt worden wären.
Bis Mittwoch infizierten sich in Griechenland offiziell 2.903 Mitbürger; 173 starben an den Folgen des Covid-19. 166.245 Personen wurden bisher auf das Virus getestet. (Griechenland Zeitung / red)