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Ausbreitung des Coronavirus in Gefängnissen befürchtet

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Unser Archivfoto (© Eurokiniss) entstand im Frauengefängnis in der Nähe der mittelgriechischen Stadt Theben. Unser Archivfoto (© Eurokiniss) entstand im Frauengefängnis in der Nähe der mittelgriechischen Stadt Theben.

Während die Regierung gute Ergebnisse erzielt hat, um die Ausbreitung des Coronavirus in vielen Bereichen der griechischen Gesellschaft weitgehend unter Kontrolle zu haben, mehrt sich die Angst, dass sich das Virus in den Haftanstalten des Landes ausbreiten könnte.

Der Direktor der Gefängnisschulen von Avlona, Petros Damianos, sandte in dieser Woche einen offenen Brief an den Pressesprecher des Gesundheitsministeriums für die Bekämpfung des Coronavirus Sotiris Tsiodras. In diesem erklärt er, dass in der genannten Haftanstalt, die im Norden Attikas liegt, 277 Insassen untergebracht seien, obwohl man lediglich Kapazität für 110 Insassen habe. Damianos stellt dazu fest, dass viele der hier eingewiesenen Jugendlichen entweder auf dem Boden schlafen, oder sich ein Bett teilen müssten.
Unterdessen gaben auch Häftlinge des Gefängnisses Korydallos einen Brief an die Öffentlichkeit. Darin machen sie darauf aufmerksam, dass es zwar verboten sei, dass sie Besuche von Familienmitgliedern und Rechtsanwälten erhalten; weitere Schutzmaßnahmen seien jedoch nicht getroffen worden. Eine Ankündigung seitens der Regierung, dass mehr Platz in den Gefängnissen geschaffen werden soll, sei bisher nicht realisiert worden. Die Strafvollzugsinsassen fordern u. a. eine Desinfizierung der Innenräume, die Verteilung von Schutzmasken und Desinfektionsmitteln sowie eine ausführliche Information über den geeigneten Schutz vor dem Coronavirus.
Bereits Ende März hatte der Parlamentarier der sozialistischen Partei KinAl Jorgos Kaminis darauf aufmerksam gemacht, dass in den Gefängnissen des Landes 11.245 Menschen eingesperrt seien; obwohl man nur eine Kapazität für 10.055 Insassen habe. Kaminis erinnerte daran, dass auch viele ältere Personen, Menschen mit schweren gesundheitlichen Problemen, Jugendliche sowie Mütter mit ihren Kleinkindern in solchen Gefängnissen inhaftiert sind. (Griechenland Zeitung / eh)

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