Der ehemalige Finanzminister der sozialistischen PASOK, Jorgos
Papakonstantinou (siehe Foto; eurokinissi), muss sich wegen
zweier Straftaten und einem Vergehen vor einem Sondergericht
verantworten. Das beschloss am Montag die Mehrheit des Parlaments.
Untersucht worden war der Fall in den letzten Monaten durch einen
parlamentarischen Untersuchungsausschuss, der vor kurzem seinen
Bericht vorlegte. Vorgeworfen wird dem Ex-Minister „Untreue im
Dienst", „Pflichtverletzung" bzw. „Urkundefälschung".
Ein
fünfköpfiger Justizrat wird nun darüber entscheiden, ob die in
erhobenen Vorwürfe Bestand haben. Papakonstantinou soll während
seiner Amtszeit eine Daten-Liste mit Namen von griechischen
Kontoinhabern in einer Schweizer Bankfiliale manipuliert haben.
Drei seiner Familienangehörigen, deren Namen sich ursprünglich auf
der Liste befanden, scheinen im nachhinein gestrichen worden zu
sein. Überprüft werden muss noch, ob sie auch Steuern hinterzogen
haben. Papakonstantinou plädierte gestern im Parlament auf
„unschuldig". Er sieht sich als einen Sündenbock. (Griechenland
Zeitung / eh)