Griechenland und Europa lassen sich von Niemandem erpressen. Diese Botschaft sandte Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis am Montag (9.3.) von Berlin aus nach einem Treffen mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel, das im Rahmen eines Deutsch-Griechischen Wirtschaftsforums erfolgte. Bundeskanzlerin Angela Merkel erklärte ihrerseits, dass die Türkei nicht ihre Probleme auf die Immigranten abwälzen könne.
Seit mehr als einer Woche campieren an der Grenze zwischen Griechenland und der Türkei am Evros-Fluss (türkisch: Meric) tausende Flüchtlinge und Immigranten, nachdem Erdogan angekündigt hatte, die Grenze zu öffnen.
In einer Rede stellte Mitsotakis in Berlin fest, dass die Türkei versuche, tausende Menschen als „illegale Eindringlinge“ zu manipulieren, um seine eigenen geopolitischen Pläne durchzusetzen. Damit verletze er internationales Recht. Er wiederholte, dass die Grenze Griechenlands zur Türkei gleichzeitig auch die EU-Außengrenze bilde. Gemeinsam werde diese bewacht. Zudem rief er Erdogan dazu auf, damit aufzuhören, „Fake News“ zu verbreiten. Anerkannt wurde von ihm die Tatsache, dass die Türkei eine wichtige Rolle bei der Handhabung der Flüchtlingssituation spiele.
Was sein Heimatland Griechenland betrifft, so hob Mitsotakis hervor, dass sich die griechische Wirtschaft auf Wachstumskurs befinde. Er fügte hinzu, dass es auf der deutschen Seite einen sehr starken Willen gebe, in Griechenland zu investieren. Nach einer fast zehnjährigen Finanz- und Wirtschaftskrise seien Griechenland und Deutschland nun gleichberechtigte Partner. In Griechenland seien 162 deutsche Unternehmen aktiv. Diese beschäftigen 30.000 Arbeitnehmer. Die Kooperation gelte vor allem den erneuerbaren Energiequellen, pharmazeutischen Technologien und der Abfallentsorgung.
Das Regierungsoberhaupt rief die Bürger Deutschlands dazu auf, in noch größerer Zahl ihren Urlaub in Griechenland zu verbringen: auch außerhalb der Sommersaison. Vor allem gelte es, die griechische Berglandschaft zu erkunden, so sein Tipp. (Griechenland Zeitung / eh)