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Mini-Turbulenzen in Athen wegen Multi-Gesetzesnovelle Tagesthema

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Mini-Turbulenzen in Athen wegen Multi-Gesetzesnovelle
Heute soll eine neue Multi-Gesetzesnovelle dem griechischen Parlament überreicht werden. Diese gilt als Voraussetzung für die Auszahlung weiterer Kreditraten seitens der internationalen Geldgeber. Im Vorfeld kam es zu leichten Unstimmigkeiten zwischen den drei Parteien, die die Regierung tragen. Die griechische Regierung muss auf ihrem eingeschlagenen Reformkurs heute eine weitere schwierige Hürde nehmen. Heute Abend soll eine Multi-Gesetzesnovelle dem Parlament überreicht werden.
rreicht werden. Vorgesehen sind u. a. Regelungen für das Eintreiben aussehender Gelder, z.B. gegenüber Versicherungsanstalten oder Finanzämtern. Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Abbau von 4.000 Beamten im laufenden Jahr. Möglich gemacht werden sollen durch diese Gesetzesnovelle auch eine schnellere Entlassung von eidbrüchigen Staatsdienern sowie die Liberalisierung von so genannten „geschlossenen Berufen". Die stark kritisierte Sonder-Immobiliensteuer soll auch in diesem Jahr über die Stromrechnungen eingetrieben werden. 

Voraussetzung für Finanzhilfen
Die neuen Gesetze müssen bis spätestens Sonntagnacht das Parlament passiert haben. Am Montag soll nämlich eine Rate in Höhe von 2,8 Milliarden Euro von der Euroworking Group genehmigt werden. Weiterhin sollen am 13. Mai seitens der Eurogruppe 4,2 Milliarden Euro nach Griechenland fließen. In der zweiten Hälfte des Mais will der Internationale Währungsfonds (IWF) weitere 1,8 Milliarden Euro für Griechenland genehmigen.
Es gilt als mehr oder weniger sicher, dass die Gesetzesnovelle das Parlament passieren wird. Die beinhalteten Maßnahmen wurden bereits seit längerer Zeit heftig diskutiert. Eine akute Gefahr für die Stabilität der Regierung besteht nicht. Augenscheinlich wird keiner der drei Koalitionspartner (ND, PASOK und DIMAR) das Risiko eingehen, gegen die Novelle zu stimmen, weil dadurch die Auszahlung der Hilfsgelder aufs Spiel gesetzt würde. Diese sind für das finanzielle Überleben Griechenlands unabdingbar.

Kleine Machtspielchen
Nichts desto Trotz ist es in dieser Woche zu kleineren Machtspielchen vor allem seitens des sozialistischen Koalitionspartners PASOK gekommen. Deren Vorsitzender Evangelos Venizelos hatte kurzfristig gefordert, dass eine Senkung der Mehrwertsteuer von bisher 23 % auf 13 % für den Bereich Gastronomie in der Multi-Gesetzesnovelle beinhaltet sein müsse. Nach Ansicht des PASOK-Chefs würde dadurch der Tourismus gestärkt, der als Lokomotive der griechischen Wirtschaft gilt.
Finanzminister Jannis Stournaras reagierte überrascht. Die Verhandlungen mit den Inspektoren der Troika aus Europäischer Kommission, Europäischer Zentralbank und IWF seien bereits abgeschlossen. Er versicherte jedoch, dass er diese Maßnahme im Juni ansprechen werde, wenn die Troika ihre Arbeit in Athen wieder aufgenommen hat.

Probleme bei der DIMAR
Auf Granit stößt die Regierung jedoch bei ihrem Justizminister Antonis Roupakiotis. Dieser weigert sich, eine Regelung des Ministers für Verwaltungsreform und E-Government Antonis Manitakis zu unterzeichnen. Vorgesehen ist darin die Entlassung von Staatsangestellten mit befristeten Zeitverträgen, die jedoch – zeitlich befristet – per Gerichtsurteil an ihrem früheren Arbeitsplatz bleiben sollen. Die vorgesehene Entlassung sei ein Verstoß gegen die Arbeitsrechte, erklärte Roupakiotis. Dass diese Entwicklung zu Problemen innerhalb des kleinsten Koalitionspartners DIMAR geführt habe, wurde prompt dementiert. Sowohl Roupakiotis als auch Manitakis waren von der DIMAR für ihre Posten in der Regierung vorgeschlagen bzw. unterstützt worden.


Gemeinsame Sache
Um negative Eindrücke über die Multi-Gesetzesnovelle zu zerstreuen, hat sich Ministerpräsident Antonis Samaras (ND) heute explizit auf die Seite von PASOK-Chef Venizelos und einem Vertreter der DIMAR gestellt. Anlass war ein Besuch einer Baustelle der Olympia-Odos, die die Hafenstadt Patras auf der Peloponnes mit Korinth verbindet. Dadurch sollen insgesamt 25.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. DIMAR-Chef Fotis Kouvelis musste sich bei dem Regierungsbesuch vertreten lassen, da er sich zu einem offiziellen Besuch in Brüssel befindet.
(Griechenland Zeitung / eh, Foto: Eurokinissi)

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