In dieser Woche hat der Eurobarometer eine Umfrage zu den Europawahlen veröffentlicht. Demnach ist die Mehrheit der Griechen (60 %) an die Urne gegangen. 75 % wollten wegen der Wirtschaft und dem Wachstum wählen. Jeder zweite empfindet, dass die EU-Mitgliedschaft Frieden und Sicherheit gewährleistet.
Die Griechen gehören nach wie vor zu den überzeugten Europäern: Fast sechs von zehn Griechen (58,7 %) haben sich an den Europawahlen am 26. Mai beteiligt. Das ergab eine Erhebung von Eurobarometer, die diese Woche veröffentlicht wurde. Der EU-Durchschnitt liegt bei 50,6 %. – In Betracht ziehen sollte man allerdings, dass in Hellas offiziell Wahlpflicht herrscht. Das gleiche gilt nur für vier weitere EU-Länder: Zypern, Belgien, Bulgarien und Luxemburg.
Dass ihre Meinung in den Gremien der EU etwas zähle, glauben lediglich 30 % der Griechen; im EU-Durchschnitt liegt dieser Wert immerhin bei 56 %. Acht von zehn Griechen (80 %) sind mit dem „freien und gerechten“ Ablauf des Urnengangs zufrieden; im EU-Durchschnitt trifft das für 75 % der Bürger zu.
Verschiedene Gründe für die Stimmabgabe
Als wichtigsten Grund, an den Wahlurnen zu erscheinen, nennen 47 % der Griechen (EU-Durchschnitt: 52 %) „ihre Pflicht als Bürger“. 27 % der Griechen wollten einer bestimmten Partei ihre Stimme geben (EU-Durchschnitt: 22 %). Darüber hinaus sind 22 % der Griechen wählen gegangen, um ihr Nichteinverständnis bzw. Unzufriedenheit auszudrücken (12 % im EU-Durchschnitt). Weitere Motive, um an den Urnen zu erscheinen, waren für 75 % der Hellenen die Themenbereiche Wirtschaft und wirtschaftliches Wachstum; 60 % nennen die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und 45 % die Migration – Mehrfachnennungen waren möglich.
Frieden und Sicherheit durch die EU
Sechs von zehn der befragten Griechen bekunden, dass die EU-Mitgliedschaft dem Land Nutzen gebracht habe. Etwas mehr als die Hälfte (52 %) von ihnen rechnet damit, dass durch die EU-Mitgliedschaft der Frieden und die Sicherheit in Griechenland gewährleistet werde. 37 % vertreten die Ansicht, dass dadurch die Kooperation zwischen ihrer Heimat und anderen EU-Ländern gestärkt werde und ein Drittel glaubt, dass Athen dadurch eine „stärkere Stimme“ im Weltgeschehen bekomme.
Die Umfrage wurde in Griechenland zwischen dem 7. und dem 17. Juni durchgeführt. Befragt wurden 1.012 Personen; europaweit standen 27.464 Bürger für die von der EU-Kommission in Auftrag gegebene Erhebung Rede und Antwort. (Griechenland Zeitung / eh)