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Lagarde-Liste sorgt weiterhin für politischen Zündstoff in Athen

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Ihre Kenntnisse über die sogenannte Lagarde-Liste haben am Donnerstag zwei Mitarbeiter des früheren Finanzministers Papakonstantinou zu Protokoll gegeben. Auch Verwandte des ehemaligen Ministers werden dazu aufgefordert. Unterdessen nehmen die Kontroversen zwischen der Regierung und der Opposition zu. Im Rahmen der Untersuchungen über Manipulationen an der sogenannten „Lagarde-Liste“ haben am Donnerstag zwei enge Mitarbeiter des ehemaligen PASOK-Finanzministers Jorgos Papakonstantinou eine Aussage gegenüber der Staatsanwaltschaft gemacht. Ziel war es, den Hergang jener Ereignisse zu beleuchten, nachdem Papakonstantinou die Daten-Liste von seiner damaligen französischen Amtkollegin Christine Lagarde im Jahr 2010 erhalten hat.
im Jahr 2010 erhalten hat. Befragt wurden die Betreffenden u. a. danach, wie und von wem die Daten der CD auf einen USB-Stick geladen worden sind. Auch die Frage, wie drei Namen von dieser Liste verschwinden konnten, wurde von den Ermittlern gestellt. Bei diesen drei Personen handelt es sich um Verwandte des Ex-Ministers: um Cousine Eleni Papakonstantinou, deren Ehemann sowie um den Ehemann ihrer Schwester. Die drei sollen nun ebenfalls bei der Staatsanwaltschaft ihre Aussagen zu Protokoll geben.

Kontroverse mit den Radikalen Linken
Unterdessen mehren sich die politischen Kontroversen zwischen den Oppositionsparteien und der Regierung. An vorderster Front der Kritiker steht das Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA). In einem Interview gegenüber der Zeitung „Efimerida ton Syntakton“ stellte der Fraktionsvorsitzende Alexis Tsipras fest, das er „psychisch auf einen großen Konflikt vorbereit“ sei. Seiner Ansicht nach liegen in diesem Fall „politische Verantwortungen“ vor. SYRIZA will bis spätestens Montag einen Antrag für die Gründung eines Voruntersuchungsausschusses stellen. Dieser soll nicht nur das Verhalten Papakonstantinous, sondern auch das von dessen Nachfolger im Finanzministerium, Evangelos Venizelos, unter die Lupe nehmen. Letzterer ist inzwischen Vorsitzender der in der Regierung vertretenen PASOK. Die drei Regierungsparteien Nea Dimokratia (ND), PASOK und Demokratische Linke (Dimar) sind zwar ebenfalls für die Einberufung einer Voruntersuchungskommission, diese soll sich aber lediglich mit Papakonstantinou beschäftigen. Die Forderung von SYRIZA sei in dem Sinne eine „Provokation“, die sich das Ziel gesetzt habe, die Regierung zu destabilisieren, heißt es aus Regierungskreisen.

Zerreißprobe für die Regierung
Über die zwei Vorschläge für die Bildung einer Voruntersuchungskommission soll voraussichtlich am 14. Januar in geheimer Abstimmung im Parlament entschieden werden. Es ist nicht auszuschließen, dass diese Abstimmung zu einer Zerreisprobe für die Regierung werden könnte, da sowohl Abgeordnete der ND, der PASOK als auch der DIMAR gegen die Richtlinien ihrer Parteien stimmen könnten. (Griechenland Zeitung / eh)

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