Es ist seine erste offizielle Rede nach zehn Jahren gewesen. Der frühere Ministerpräsident Kostas Karamanlis hat am Mittwoch (26.6.) für eine „starke Regierung“ plädiert. Die schwierige und notwendige Aufgabe des „nationalen Wiederaufbaus“ könne nur Oppositionschef Kyriakos Mitsotakis aus den Reihen der konservativen Nea Dimokratia (ND) bewältigen, so der Ex-Premier. In diesem Rahmen stellte er fest, dass seine Heimat einen neuen Nationalstolz brauche: „Die Griechen müssen ihren Selbstrespekt zurückgewinnen.“ Das Land benötige aber vor allem auch wirtschaftliches Wachstum, Investitionen und viele gute Arbeitsplätze.
In seiner Rede hat er den Kurs der Oppositionspartei ND im Sommer 2015 verteidigt. Damals hatten die Konservativen ein drittes Spar- und Reformprogramm unterzeichnet, das die Regierung aus dem Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA) mit den internationalen Geldgebern vereinbart hatte.
Der frühere Premier übte jedoch auch Selbstkritik. So stellte er fest: „Wir haben auch Fehler gemacht, und wir haben auch Schwächen“.
Karamanlis ist zwischen März 2004 und Oktober 2009 Griechenlands Ministerpräsident gewesen. Die Finanz- und Wirtschaftskrise ist kurze Zeit später in den Händen seines Nachfolgers Jorgos Papandreou im Frühling 2010 ausgebrochen. Seither hat sich Karamanlis kaum noch öffentlich geäußert und sich mehr oder weniger aus der Politik ferngehalten. Er sitzt nach wie vor im griechischen Parlament. (Griechenland Zeitung / eh)