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Koalitionsregierung will positive Zeichen bei den Geldgebern setzen

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Die griechische Regierung will gegenüber den internationalen Geldgebern weiterhin positive Zeichen setzen und beweisen, dass man den Willen habe, die derzeitige Finanz- und Wirtschaftskrise zu überwinden. Dieser Vorsatz war am heutigen Montag der Anlass für ein Treffen der drei Parteichefs, die die Koalitionsregierung tragen. Auf der Tagesordnung standen vor allem geplante Privatisierungen, Zusammenlegungen von Staatsbetrieben und die Freigabe von europäischen Investitionsmitteln. Die drei Parteivorsitzenden Antonis Samaras (ND), Evangelos Venizelos (PASOK) und Fotis Kouvelis (Dimar) wollen sich dieser Tage außerdem auch mit den Sozialpartnern treffen. Bereits am Sonntag hat der Finanzminister Jannis Stournaras den Troikaexperten aus Europäischer Kommission, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds den Großteil eines 11,5 Mrd.
Mrd. schweren Sparpaketes für die Jahre 2013 und 2014 vorgelegt. Die Inspektoren sollen aber lediglich für 6,6 Mrd. Euro Grünes Licht gegeben haben. Die noch ausstehenden Maßnahmen sollen bis Ende der Woche an die Troika-Inspektoren geschickt werden. Journalistischen Quellen zufolge sind vor allem weitere Rentenkürzungen vorgesehen. Zudem soll das Rentenalter auf 66 Jahre angehoben werden. In den staatlichen Betrieben (DEKO) soll ein Rahmentarifvertrag eingeführt werden, Sozialleistungen sollen hingegen unter Berücksichtigung der Einkommen der Berechtigten weiter beschnitten werden. Die Troika soll zudem darauf beharren, dass das 13. und 14. Monatsgehalt für Beamte abgeschafft werde. Beinhaltet im Sparprogramm seien auch Schließungen bzw. Zusammenlegungen von kommunalen Unternehmen, Krankenhäusern und technischen Hochschulen. Die Regierung ist außerdem auf der Suche nach „Zusatzmaßnahmen“, wodurch Gehaltskürzungen u. a. bei Ärzten und Militärs vermieden werden sollen.
Wegen der angepeilten Maßnahmen wurde die Regierung bereits scharf von der Opposition kritisiert. Die größte Oppositionspartei Syriza sprach von „angeblich harten Verhandlungen“, die in Wirklichkeit nie zustande gekommen seien. Die Partei der Unabhängigen Griechen vertrat die Ansicht, dass die „Bürger in die Verarmung und das Land außerhalb des Euros geführt werden“.
Unterdessen hat die Troika vorläufig ihre Arbeit in Athen beendet und will erst Anfang September wieder nach Griechenland reisen. (Griechenland Zeitung / eh)
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