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Griechen laut Umfrage für den Verbleib in der Eurozone Tagesthema

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Griechen laut Umfrage für den Verbleib in der Eurozone
Eine neue Umfrage bestätigt, dass die Griechen auf jeden Fall den Euro behalten wollen. Acht von zehn wollen dies unter allen Umständen. Gleichzeitig verlangen aber fast eben so viele Änderungen an dem mit der Troika vereinbarten Memorandum. 80,9 % der Griechen bevorzugen einen Verbleib in der Eurozone „koste es was es wolle“. Zu diesem Ergebnis kam das Meinungsforschungsinstitut GPO im Auftrag des Fernsehsenders MEGA.
ag des Fernsehsenders MEGA. 77,8 % der Befragten wollen aber eine Abänderung des mit der Troika geschnürten Memorandums und jeder Fünfte (20,4 %) will dies ganz abschaffen. 67 % der Befragten glauben aber, dass ein solcher Schritt das Ende der griechischen Mitgliedschaft in der Eurozone wäre. Zudem vertreten 45,4 % der Befragten die Ansicht, dass die Möglichkeit eines Austritts aus der Eurozone „sehr groß“ sei. 48,4 % halten dies für „weniger wahrscheinlich“.

Konservative liegen in der Wählergunst vorn
Aus dieser Umfrage, die am Dienstagabend veröffentlicht worden ist, geht außerdem hervor, dass die konservative Nea Dimokratia (ND) in der Wählergunst vorn liegt. Demzufolge würden 23,4 % für diese Partei stimmen. 22,1 % würden ihre Stimme der Linksallianz Syriza geben. Es folgen PASOK (13,5 %), Unabhängige Griechen (7,4 %), KKE (5,9 %), Demokratische Linke (5,1 %) und die rechtsradikale Chryssi Avgi (4,2 %). Auf die Frage, wer der geeignetere Ministerpräsident sei, antworteten 22,7 % ND-Chef Antonis Samaras. Der Fraktionsvorsitzende von Syriza, Alexis Tsipras, liegt mit dem Vorsitzenden der PASOK, Evangelos Venizelos, gleich auf. Beide erhielten 19,1 %.
Zudem gaben 36,5 % der Befragten an, dass sie ihre Stimme unter dem Kriterium abgeben würden, dass eine Regierung gebildet werden kann. 24,6 % werden für einen Verbleib Griechenlands in der Eurozone stimmen und lediglich 19,9 % für die Modifikation des Memorandums.
GPO zufolge vertreten zudem 72,4 % der Griechen die Meinung, dass es zu keinen weiteren Parlamentswahlen kommen dürfe. 66,4 % der Befragten würden nach dem Urnengang eine Koalitionsregierung bevorzugen. 30,3 % wollen eine eigenständige Regierung.

Proteststimmen für Syriza und Chryssi Avgi
Die Umfrage ergab auch, dass 58,6 der Wahlberichtigten, die am 6. Mai für das Linksbündnis Syriza votiert hatten, dies aus Protest gegen das bisher vorherrschende System getan haben. 28,2 % haben demnach für die Linken gestimmt, damit sie das Memorandum abschaffen können, und 6,5 % taten dies mit der Absicht, dass eine Linksregierung gebildet werden kann.
Ähnlich sieht es auch bei der rechtsradikalen Chryssi Avgi aus, die es am 6. Mai zum ersten Mal in ihrer Geschichte ins Parlament geschafft hat. Sie erhielt damals 6,97 % der Stimmen. 60 % ihrer Wähler gaben an, für die rechtsradikale Partei aus „Protest gegen das politische System“ votiert zu haben. 29,3 % taten dies, weil sie erreichen wollen, dass Immigranten ohne gültige Aufenthaltsgenehmigung Griechenland verlassen müssen. Lediglich 4,8 % haben für die Chryssi Avgi gestimmt, weil sie dem rechtsextremen politischen Spektrum angehören. 
Die Umfrage wurde zwischen dem 25. und dem 29. Mai telefonisch durchgeführt. Befragt wurden 1.600 Bürger. (Griechenland Zeitung / eh, Foto: Eurokinissi)

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