Login RSS

Zweifler an der Statistik der sinkenden Arbeitslosigkeit

  • geschrieben von 
Unser Archivfoto (© Eurokinissi) zeigt Arbeitsministerin Efi Achtsioglou. Unser Archivfoto (© Eurokinissi) zeigt Arbeitsministerin Efi Achtsioglou.

Die Arbeitslosenrate ist im Juni in Griechenland offiziell auf 19,1 % gesunken. Dies geht aus Daten der griechischen Statistikbehörde ELSTAT hervor. Im Vergleichsmonat 2017 lag diese Rate noch bei 21,3 %.
ELSTAT zufolge haben im vergangenen Juni 3.863.337 Menschen in Griechenland eine Arbeit gehabt; 909.258 hingegen waren ohne Job. Hinzu kamen 3.203.945 wirtschaftlich nicht aktive Personen.


Nach Bekanntgabe der ELSTAT-Statistik meldete sich Arbeitsministerin Efi Achtsioglou zu Wort. Gegenüber der Nachrichtenagentur ANA-MPA stellte sie fest, dass innerhalb von drei Jahren 300.000 Arbeitslose einen Posten gefunden hätten. Die Politikerin erklärte, dass dies ein Grund für Optimismus sei.
Etwas anderer Ansicht sind vor allem in Nordgriechenland die Vorsitzenden von sogenannten Arbeitszentren, bei denen es sich um gewerkschaftliche Organisationen mit lokalem Charakter handelt. Sie stellten die Statistik von ELSTAT schlicht in Frage. Demnach sei in Katerini 25 % der Bevölkerung ohne Job. Darunter seien auch viele Langzeitarbeitslose, die nicht mehr beim Arbeitsamt OAED gemeldet seien. Ähnlich sei die Lage in Kozani. Hier liege die Arbeitslosenrate in Wahrheit bei 35 %. Junge Mitbürger, die unter 25 Jahre alt sind, seien sogar zu 65 % beschäftigungslos. Auch Kavala ist schwer betroffen. Der Präsident des dortigen Arbeitszentrums konstatierte, dass die tatsächliche Arbeitslosigkeit hier ebenfalls bei 35 % liege – während ELSTAT für diese nordgriechische Region lediglich eine Arbeitslosenrate von 22 % angebe.
Sein Kollege aus Xanthi erklärt, dass in seiner Region sogar 45 % der Bürger auf Arbeitssuche seien. Es komme hinzu, dass ein großer Teil der Handwerker und Bauarbeiter in Katar beschäftigt sei. Die Betreffenden arbeiten an Infrastrukturprojekten des Emirats in Vorbereitung der Fußball-Weltmeisterschaft 2022.
Die genannten Arbeitszentren rufen ihre Mitglieder dazu auf, sich an einer Großdemonstration am 8. September in Thessaloniki zu beteiligen. Treffpunkt ist um 18 Uhr die Venizelos Statue. Anlass für den Protest ist die Einweihung der Internationalen Messe Thessaloniki durch Ministerpräsident Alexis Tsipras. (Griechenland Zeitung / eh)



Nach oben

 Warenkorb