Die Beziehungen zwischen Athen und Moskau werden auf eine harte Probe gestellt. Am Montag wurde der griechische Botschafter Andreas Fryganas in das russische Außenministerium einbestellt. Bekannt gegeben wurde ihm, dass der griechische Handelsattaché sowie der Verantwortliche für Kommunikation der Botschaft in Moskau ausgewiesen werden. Zudem wurde Jorgos Sakellariou, Direktor des Politischen Büros des griechischen Außenministers Nikos Kotzias, die Einreise nach Russland untersagt.
Diese Maßnahme gilt als Reaktion auf die Ausweisung von zwei Mitarbeitern der russischen Botschaft in Athen im vergangenen Juli. Vorgeworfen wurde ihnen der Versuch, sich in innerpolitische Angelegenheiten Griechenlands einzumischen. Konkret geht es um einen Bestechungsversuch vor dem Hintergrund der Verhandlungen zwischen Athen und Skopje zur Lösung der Namensfrage der Ehemaligen Jugoslawischen Republik Mazedonien (UNO-Kurzbezeichnung: FYROM).
Bei den ausgewiesenen Personen handelt es sich auf beiden Seiten um Mitarbeiter der Botschaft, die zwar keinen Diplomatenstatus haben, aber mit diesbezüglichen Funktionen betraut sind. Das Einreiseverbot für Sakellariou allerdings gilt als persönlicher Angriff gegen Außenminister Kotzias. Moskau wirft diesem eine antirussische Haltung vor. Vorgeworfen wird ihm zudem, die traditionell ausgewogene Haltung Athens zwischen Russland und anderen westlichen Staaten zu unterlaufen. (Griechenland Zeitung / eh)