89 Mrd. Euro auf dem Spiel
Die
Troika-Spezialisten wollen als erstes den staatlichen Rechnungshof,
die griechische Statistikbehörde (ELSTAT), einige Ministerien, die
unmittelbar für die erfolgreiche Umsetzung des Memorandums
verantwortlich sind, sowie staatliche Körperschaften für die
Nutzung öffentlichen Eigentums und das Generalsekretariat für die
Unternehmen der öffentlichen Hand (DEKO) besuchen.
Bereits am Freitag, dem 20. Januar, treffen dann auch die
unmittelbaren Chefs der Troika in Athen ein. Dabei handelt es sich
um Matthias Mors von der Europäischen Kommission, Klaus Masuch von
der EZB und Poul Thomsen vom IWF. Ihre Erkenntnisse werden darüber
entscheiden, ob das zweite Rettungspaket letztendlich geschnürt
werden kann. Falls die internationalen Partner mit den
Fortschritten Athens in Punkto „Sanierung der Wirtschaft“ und
„Voranschreiten der Maßnahmen“ zufrieden sind, soll als erstes eine
Kredittranche in Höhe von 89 Mrd. Euro frei gegeben werden. Damit
soll vor allem die unmittelbar drohende Bankrottgefahr
Griechenlands im März verhindert werden.
Premier ist optimistisch
Eine der
Voraussetzungen für die Auszahlung dieser Milliarden ist auch ein
positiver Abschluss des Anleihenaustausches PSI. Die Verhandlungen
darüber wurden am Freitagabend kurzfristig unterbrochen. Der
griechische Premierminister Loukas Papadimos zeigt sich aber in
einem Interview zuversichtlich, dass die Unterredungen in dieser
Woche wieder aufgenommen werden. Nach wie vor vertritt er die
Ansicht, dass Athen nicht in den Bankrott stürzen wird. Eine
Rückkehr zur Drachme ist für den erfahrenen Technokraten und
ehemaligen Vizechef der EZB „keine Option“. (Griechenland Zeitung /
eh, Foto: Eurokinissi)