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Haushaltsplan 2012 vom Parlament verabschiedet Tagesthema

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Haushaltsplan 2012 vom Parlament verabschiedet
Mit 258 Stimmen und 41 Gegenstimmen passierte am Dienstagabend der Haushaltsplan 2012 das Parlament. Premierminister Papadimos sprach von schwierigen Zeiten und großen Herausforderungen. Der Haushaltsplan 2012 hat am Dienstagabend mit 258 der 300 Stimmen das Parlament passiert. 41 Parlamentarier haben dagegen gestimmt. Für das Budget votierten die beiden stärksten Kräfte, die sozialistische PASOK und die konservative Nea Dimokratia (ND) sowie die rechtskonservative Orthodoxe Volkssammlung (LAOS).
odoxe Volkssammlung (LAOS). Mit „Ja" stimmten außerdem unabhängige Parlamentarier aus dem Umfeld der erst 2010 gegründeten Demokratischen Allianz (DA). Auch die ehemalige PASOK-Abgeordnete Milena Apostolaki votierte für den Haushalt. Gegen das Budget stimmten geschlossen die beiden linken Parteien KKE und SYRIZA sowie der PASOK-Abgeordnete Christos Katsouras und der unabhängige ehemalige ND-Parlamentarier Panos Kammenos.

„Schwieriger Haushaltsplan mit ehrgeizigen Zielen"
Vor der Abstimmung sprach Premierminister Loukas Papadimos (siehe Foto) von einem „schwierigen Haushaltsplan mit ehrgeizigen Zielen". Weiterhin betonte er, dass man sich an einem historischen Zeitpunkt befinde, der große Verantwortung mit sich bringe. Nur „wenige Generationen" seien mit derart „schwierigen Herausforderungen" konfrontiert gewesen. Bei der Erfüllung der Haushaltsvorgaben müsse es sich um einen „Dauerversuch" handeln. Zwar sei es äußerst schwierig, einen Primärüberschuss zu erzielen, aber nicht unmöglich. Mit vereinten Anstrengungen, so Papadimos, könne Griechenland bereits im Jahr 2013 auf Wachstumskurs gelangen. Es sei gegenwärtig keinesfalls nützlich, sich gegenseitig Vorwürfe über die Vergangenheit zu machen. Auch sei nicht die Zeit für „Nörgelei". Die Geschichte, so fasste der parteilose Chef der Übergangsregierung zusammen, „wird es uns nicht verzeihen, wenn wir den Kampf für die Zukunft aufgeben."
Außerdem brachte er zum Ausdruck, dass die Krise „nicht wie ein Gewitter vorbeiziehen wird". Die Krise sei ein Resultat von Fehlern und Versäumnissen, die zu einer Anhäufung der Staatschulden geführt hätten, so der Finanzfachmann, der u.a. Vizepräsident der Europäischen Zentralbank war.
Er betonte auch, dass Griechenland Mitglied der Eurozone bleiben werde und brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass Europa die Krise gemeinsam überwinden werde. „Griechenland", so fasste er zusammen, „kann die Zukunft haben, die es verdient". Seine Rede endete mit den optimistischen Worten: „Wir können und wir werden es schaffen". 

Die Haltung der einzelnen Parteien
Zu Wort meldeten sich auch die Vorsitzenden der im Parlament vertretenen Parteien. Der ehemalige Premierminister und PASOK-Vorsitzende Jorgos Papandreou wiederholte, dass er zurückgetreten sei, damit es zu einem Konsens kommt und nicht etwa, weil er „gescheitert" sei. Der ND-Chef Antonis Samaras betonte, dass es sich bei der jetzigen Regierung, in der seine Partei Mitglied ist, um eine Übergangsregierung und nicht etwa um eine Koalitionsregierung handle. Die Generalsekretärin der kommunistischen KKE Aleka Papariga betonte, dass ihre Partei alles dafür tun werde, damit kein einziges Ziel des Haushaltsplans in die Realität umgesetzt werden könne. Der Fraktionsvorsitzende des linken Wahlbündnisses SYRIZA, Alexis Tsipras, bezeichnete den Haushalt als „neoliberal", der die sich der Wirklichkeit verweigere. Er forderte ein Moratorium bei den Zinszahlungen und vorverlegte Wahlen.
Der Vorsitzende der LAOS Jorgos Karatzaferis warf den linken Parteien vor, dass diese sich als Ziel gesetzt hätten, das Land aus Europa und der Eurozone zu bringen. Das Volk müsse bei den kommenden Wahlen auf die Frage antworten, ob das Land innerhalb der Eurozone bleiben solle oder nicht. (Text: GZeh, Foto: Eurokinissi)

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